Meilensteine der Geschichte von KWV
1918 wurde Dr. Charles W.H.Kohler zum Vorsitzenden von KWV (Ko-operatiewe Wijnbouwers Vereniging van Zuid-Afrika) gewählt und wurde im zwanzigsten Jahrhundert eine der wichtigsten Persönlichkeiten in der Weinindustrie Südafrikas. Das Ziel war,die junge, vielversprechende Weinnation Südafrika zu stabilisieren und aufzubauen. Die Winzer des Kaps sollten sich zusammenschließen, um Marketingbemühungen zu bündeln und den Weinbauern ein gesichertes Einkommen zu ermöglichen.
1924 wird das KWV Gesetz verabschiedet, mit dem sie sich verpflichtete spezifische administrative Aufgaben zu übernehmen und damit wurden sie der einzige Exporteur und Importeur für Alkoholüberschüsse. Überproduktionen wurden zur Brandyherstellung verwendet. Erntepreise und Mindestpreise wurden gesetzlich verankert.
1926 wird KWV einer der ersten Brandyproduzenten am Kap. In diesem Jahr füllt die Genossenschaft den ersten kommerziellen Brandy, der nach Großbritannien exportiert wird.
Professor Abraham Izak Perold, der legendäre Botaniker, Ampelograph und Weinforscher, der die Pinotage Traube entwickelt hat tritt 1928 KWV bei und ist verantwortlich für das Experimentieren mit neuen Rebsorten und der Verbesserung der Qualitätskontrollprozesse. 1930 werden Alternativen zum Wein für den Export entwickelt. Dazu gehört z.B.ein gesundes Traubensaftgetränk und witzigerweise ein vom Brennmeister hergestelltes KWV Eau de Cologne.
In dieser Zeit wird auch der imposante Keller mit seiner kuppelartigen Decke fertiggestellt. Er besticht durch seine Höhe und das Spiel des Lichts und wird als Domkeller bezeichnet.
1938 ist ein wichtiger Meilenstein für KWV und die südafrikanische Weinindustrie , das Crayfish Abkommen wurde mit Frankreich unterzeichnet. Als Gegenleistung für den Import südafrikanische Langusten akzeptierte Südafrika als eines der ersten Länder der Welt die geographischen Angaben zu Ursprungsbezeichnungen. Südafrika verabschiedete ein Gesetz , in dem es sich dazu verpflichtete bestimmte Ausdrücke, wie z.B. Champagner oder Burgunder nicht zu verwenden.
Der Ausbruch des zweiten Weltkriegs führt natürlich zu einem drastischen Rückgang der Exporte und einem Anstieg des inländischen Branntweinkonsums. KWV erweiterte seinen Exportmarkt nach Afrika und in den Osten.
1942 zerstört ein massives Feuer den KWV Keller in Stellenbosch und nur ein Faß Brand wird gerettet und nach Paarl transportiert. (Darauf kommen wir später noch einmal.)
Doch die Genossenschaft ist mittlerweile stark genug um sich wieder aufzurappeln und mit seiner Erfolgsgeschichte weiter zu machen. 1949 wird das erste mal der legendärste Wein Südafrikas lanciert, Roodeberg, die Erfoldsgeschichte lag vor allem an einer gewissen Verknappung, der Wein war nicht überall erhältlich und der Preis sehr moderat.
1951 leitet der Vater des KWV, Dr. Charles Kohler sein letztes Treffen, bevor er im im folgenden Jahr stirbt.
1955, ein weiterer Meilenstein, KWV feiert 300 Jahre Weinproduktion am Kap mit allen Produzenten und Weinmachern. Ende der fünfziger Jahre investiert KWV in Gebäude, La Concorde, der Hauptsitz von KWV wird von den Architekten Louw & Louw fertiggestellt. Hier beginnt KWVs umfangreiche Kunstsammlung. Zusätzlich wurde ein moderner Keller gebaut, zur kalten Gärung, der damals der erste seiner Art war. KWV war immer ein Trendsetter für neue Entwicklungen und für Schulungen, die mit Wein und Essen zu tun haben.
KWV leistete einen wesentlichen Beitrag zu dem von KWV 1972 initiierten und 1973 offiziell eingeführten und weltweit anerkannten Zertifizierungssystem "South African Wine of Origin" (WO). Dieses System hat sich 1979 von einem Zertifizierungssystem zu einem Ursprugssystem gewandelt und hat sich dank KWV und den verschiedenen Mitwirkenden zu einem hochgelobten Kraftakt entwickelt, für den er bis heute bekannt ist.
Der Riese ist ständig auf der Suche nach Neuerungen und Weiterentwicklungen, um die südafrikanische Weinindustrie zu unterstützen. Das Wine House Concept z.B. sollte die Wein- und Essenskultur fördern. Diese Häuser wurden in Paarl, Tulbagh, Worcester, Robertson und Stellenbosch eingerichtet.
1979 erwirbt KWV 30% der Stellenbosch Farmers Winery and Distillers Coporation und erwirbt zusammen mit Rembrandt die Mehrheitsbeteiligung an Kaapwyn, was ihnen ermöglicht die gesamte Branche umzustrukturieren und neue Vertriebsmöglichkeiten ermöglicht. Natürlich ist es auch wieder KWV, die während der gesamten Apartheid eine zentrale Rolle bei der Regulierung der Branche spielt, bis sich die Weltmärkte nach der Apartheid für südafrikanische Weinexporte wieder öffnet.WV heute
1997 wird die Genossenschaft in eine Gesellschaft umgewandelt und die Winzer werden Anteilseigner. Trotzdem kontrolliert KWV, die Riesenkrake nach wie vor große Teile des Weinmarkts. KWV wird mit dem Presidet's Award für Exportleistungen ausgezeichent. Bis zum heutigen Tag sind sie der größte Branntweinproduzent. Ihre Branntweinbrennerei in Worcester ist eine der größten der Welt.
2007 bis 2009 wurde der Aufbau der Gruppe vereinfacht, nicht lukrative Töchter abgestoßen, der Vertrieb umgebaut. 2009 verkauft man die Beteiligung der südafrikanischen Gruppe Distell. Auf diesem steilen Weg hat KWV es auch geschafft ordentlich BBBEE Punkte zu sammeln und erreichte Stufe 4 von 8. Das Broad Based Black Economic Empowerment Programm wurde zur Erreichung wirtschaftlicher Chancengleichheit von ehemals benachteiligten Bürgern Südafrikas, eingerichtet.
Nun wird die Gruppe von der KWV Holding geführt und besitzt drei Töchter, KWV International, KWV South Afrika und KWV Intellectual Property.
Produkte, die Jahrzehnte überleben
2018 bringt KWV seinen Centenary Brandy heraus, einer Mischung aus dem allerersten Brandy, den KWV produziert hat und diesem legendären einzigem Faß, das aus dem Brand von 1942 gerettet wurde. Roodeberg, der sagenhafte Wein, der über Jahre Freunde vereint hat, feiert 2019 seinen 70. Geburtstag!
Wow, was für eine Geschichte - echt südafrikanisch!