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Was Sie schon immer über Wein wissen wollten, aber bisher nicht zu fragen wagten? -6-

Manchmal fragt man sich schon, warum manche Weine so teuer sind. Ist das überhaupt gerechtfertigt? Wie kommt es zu solchen Preisen?
Es gibt eine Faustregel und  eine ganz leichte Erklärung.

Je kleiner der Betrieb, je geringer die Produktionsmenge und je besser der Wein, umso teurer muss er sein. Ganz grundsätzlich betrachtet hat die südafrikanische Weinindustrie Probleme das notwendige Preisniveau durchzusetzen. Bei gleicher Qualität ist der Kunde bereit für Weine der klassischen Europäischen Anbauregionen deutlich höhere Preise zu akzeptieren. Warum das so ist verstehen wir bis heute nicht, warum Wein aber nie zu billig sein kann das wollen wir hier versuchen zu erklären.

Nicht alle Weine werden gleichbehandelt, aber Wein zu produzieren ist ganz grundsätzlich eine sehr teure Angelegenheit. Zumindest wenn man von Weinen mit Anspruch ausgeht die nicht auf Großflächen mit maximalem Maschineneinsatz für den Massenmarkt produziert werden.
Wir sprechen hier also von den klassischen Familienbetrieben die wir hier in großer Zahl vertreten.


Es geht schon los beim Weinberg. Ist der mal gekauft oder gepachtet und schließlich auch bepflanzt, dauert es bis zu fünf Jahre, bis sich die Rebstöcke vernünftig etabliert haben und Früchte tragen. In dieser Zeit liegt "das Konto" sozusagen brach.
Doch schon vor dem Kauf eines Grundstücks summieren sich enorme Beträge. Die Bestimmung einer passsenden Fläche, die allen Ansprüchen genügt (Bodenbeschaffenheit, Sonneneinstrahlung, Mikroklima) ist ohne den Einsatz von Flugzeugen und Drohnen kaum noch denkbar. Bodengutachten sind zwingend notwendig. Jetzt bedenke man die Betriebskosten einer Weinfarm, angefangen vom Kauf der Rebstöcke (manche Rebsorten sind teurer als andere), über Gehälter, Bewässerung, Kosten für Dünger und Pflanzenschutz sowie den notwendigen Maschinen- und Fuhrpark. Weitere Unterhaltskosten und allerlei Unwägbarkeiten, mit denen der Landwirt zu kämpfen hat.

Vom Weinkeller an sich ist bis dahin noch gar keine Rede. Der ist auszustatten mit Pressen, Pumpen, Tanks zum Fermentieren, Holzfässern zum Lagern und ein Labor braucht man natürlich auch. Je nach Wein folgen auf die eigentliche Produktion teilweise noch mehrere Jahre Reifung in Fässern ehe er abgefüllt wird in Flaschen. Auch das funktioniert wieder nur mit einer Abfüllanlage. Leider schon wieder teuer, egal ob gemietet oder gekauft.  Die Kosten für Flaschen, wertige Korken und oder Schraubverschlüsse fallen hier schon fast nicht mehr in's Gewicht. Und wenn Sie nun denken, das war's, dann vergessen Sie, dass Vertrieb und Marketing schon wieder ein Vermögen verschlingen. Nur die wenigsten haben das Glück, dass Ihnen Ihr Produkt von alleine aus den Händen gerissen wird.

Vor diesem Hintergrund wird vielleicht verständlich, dass bereits eine Missernte wegen Hagel, Frost oder aus welchem Grund auch immer das Aus bedeuten kann für Betriebe die nicht lange etabliert und entsprechend finanzkräftig sind. Aktuell https://www.wein-deko.de/index.php/admin/catalog_product/edit/id/3466/key/f787697abe3cabf9e82bc978613b24c6/#le Zahlen zeigen, dass weit mehr als die Hälfte der Betriebe am Kap mit finanziellen Problemen kämpft. Die Wettbewerbssituation erlaubt Ihnen einfach nicht einen fairen Preis für Ihre Weine zu verlangen.
Eigentlich nichts anderes also als bei uns in der Landwirtschaft. Kleinere Milchviehbetriebe können davon etwa ein Lied singen.

Sie haben die Qual der Wahl

Sie als Verbraucher stehen nun vor dem virtuellen Weinregal und entscheiden, welchen Wein Sie auf Ihrem Tisch haben möchten.
Egal wofür Sie sich entscheiden, behalten Sie bitte im Kopf, dass Sie ein Produkt vor sich haben, in das viel Herzblut geflossen ist, viel Energie, Freude, Enthusiasmus, Passion und nicht zuletzt Geld.

Meistens ist der billigste Tropfen nicht der beste Deal, manchmal natürlich auch der richtig Teure nicht.
Wohl wissend, dass Ihr Arzt oder Apotheker davon abrät, raten wir Ihnen viel zu probieren und Ihrem Geschmack zu folgen. Der Entwickelt sich mit zunehmendem Alter und zunehmender Erfahrung. Jede Zeit hat ihren Wein, nur zu teuer kann er eigentlich nicht sein.

 

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