Viele Träume und Lebensentwürfe, hat die Pandemie jäh und unerbittlich zerplatzen lassen. So leider auch bei vielen südafrikanischen Weingütern. Der Markt ist in Aufruhr und in Bewegung. Man munkelt von 80 Betrieben die es so wie es sie bisher gab, nicht mehr geben wird. Sie werden verkauft oder irgendwie anders abgewickelt.
Viel passiert hinter den Kulissen, manche gehen offen damit um.
Was alle eint ist die Zuversicht in etwas Neues und das es nun eben anders weitergehen wird. In Afrika macht man mal wieder einen Plan!
Dornier Wines
Francois Theunissen, Geschäftsführer von Dornier Wines in Stellenbosch, hat bekannt gegeben, dass die Betreibergesellschaft Christoph Dornier Wines Pty Ltd am 22. Dezember 2020 in neuen Besitz übergegangen ist. Dornier wurde 1995 vom Schweizer Künstler Christoph Dornier, dem Sohn des Flugzeugdesigners Claude Dornier, gegründet und blieb auch nach seinem Tod, 2008, im Familienbesitz. Wildebosch Wines hat das Unternehmen übernommen, wobei wichtige Mitarbeiter offenbar übernommen werden, allerdings sind noch keine weiteren Details bekannt.
Manley Wine Estate
Das Manley Wine Estate in Tulbagh wurde im August letzten Jahres von Markus Ehehalt übernommen, einem ehemaligen Bosch-Ingenieur aus Stuttgart. David Ovenden, ein in London ansässigen Südafrikaner gab seine Farm ab. Joshua van Blommestein bleibt Winzer, nachdem er im September 2019 erst zu dem Weingut gestoßen ist.
Plasir de Merle
Nach 45 Jahren im Besitz des Produzenten und Großhändlers Distell wurde die Simonsberg-Paarl-Liegenschaft Plaisir de Merle an die Familie Jordaan des Weinguts Bartinney im benachbarten Banhoek Valley verkauft (Michael Jordaan ist ehemaliger CEO der First National Bank und jetzt Leiter des Investmentvehikels Montegray Capital).
Plaisir de Merle wurde ursprünglich 1693 an Hugenotten Charles Marais verkauft. Heute ist das Gut 961 ha groß, etwa 400 ha unter Weinberg und ein Keller mit einer Kapazität von 1000 Tonnen. Es wurde in den 1990er Jahren bekannt, als der verstorbene Paul Pontallier von Chateau Margaux als Berater engagiert wurde.
Die Jordaans werden am 1. April 2021 das Eigentum übernehmen.
Backsberg
Simon Back, CEO und die vierte Generation seiner Familie, die am Betrieb von Backsberg in Paarl beteiligt ist, bestätigt, dass die Hauptfarm verkauft wurde.
Offizielle Erklärung wie folgt:
„Bei Backsberg haben wir ein Portfolio von Farmen und Interessen. Wir glauben, dass ein Familienweingeschäft, um langfristig erfolgreich zu sein, sich entsprechend dem Wandel der Generationen, Rollen, Ambitionen und Fähigkeiten weiterentwickeln muss. Um sich auf die Zukunft vorzubereiten, hat Backsberg seine Hauptfarm verkauft. Das Weingeschäft und die Marke Backsberg sind uns sehr wichtig und wir freuen uns, das Geschäftsmodell im Einklang mit dieser Änderung neu zu überdenken. Covid hat uns alle Notwendigkeit des Umdenkens beigebracht, und wir nutzen die Gelegenheit, genau das zu tun. Wir bleiben unserer Mission verpflichtet, erlesene Weine zu einem alltäglichen Vergnügen zu machen. “
Simon Back gab seinen Käufer noch nicht preis.