Die Geschichte von Sibongiseni Silwana
Silwana macht einen guten ersten Eindruck, echt, intelligent und enthusiastisch. Das Leben war nicht immer leicht für ihn. Aufgewachsen auf einer kleinen Farm am Ostkap, als tüchtiger Schüler studierte er später an der University of Fort Hare, Landwirtschaft mit Bachelor of Science. Er hängte noch einen Abschluss in Bodenkunde dran und kam nach Kapstadt, um einen Job zu finden.
Aber für einen Absolventen ohne Erfahrung sind die Möglichkeiten rar und nachdem er auch nicht aus der Gegend kommt war er ratlos. Was tun?
Seine Recherchen und Bemühungen brachten ihn an die Universität von Stellenbosch, mit ihrer großen landwirtschaftlichen Fakultät. Dort legte ihm Professor Nick Kotze ans Herz sich für einen Master in Agrologie anzumelden. Gesagt getan! Doch selbst mit dem Abschluss suchte er monatelang erfolglos nach einem Job.
Hier kommt nun Agriseta ins Spiel. Zusammen mit dem südafrikanischen Arbeitsministerium erleichtert SETA außerschulische Trainings sowie andere Formen der Weiterbildung.
Man verschafft Absolventen Praktikumserfahrung, um später den richtigen Job zu finden.
Einer der Akteure in der Agrarindustrie mit einer Geschichte der Transformation und dem Ruf, Chancen zu bieten, ist Bosman Family Vineyards in Wellington.
Das Weingut ist Fairtrade zertifiziert und bekannt dafür seine Mitarbeiter zu unterstützen und zu fördern, wo es nur geht. Sie fordern ihre Beschäftigten dazu auf die von Agriseta bereitgestellten Stipendien und Finanzmittel ausreichend zu nutzen, um ihre Fähigkeiten und Möglichkeiten zu verbessern.
Es war also naheliegend, Silwana für einen 12 Monatsvertrag zu verpflichten. Er meldete sich direkt bei CEO Petrus Bosman, der ihm einen Platz in ihrem Labor sicherte und ihm die Aufgabe gab, den Boden eines Stück Lands auf ihrer Farm zu untersuchen, ob es für Weinbepflanzung geeignet ist.
Petrus war jederzeit für Silwana erreichbar und stand ihm mit Rat und Tat zur Seite. Als Gegenleistung wollte er die Xhosa Sprache lernen. Wann immer sie sich trafen tauschten sie ein Wort Xhosa gegen ein Wort Afrikaans.
Silwana setzte sein Projekt fort und konnte schon nach einigen Monaten des Bosmans sehr nützliche Informationen über den Standort, die erforderlichen Bodenvorbereitungen und die zu erwartenden Ergebnisse im Keller geben.
Mittlerweile wurde eine landwirtschaftliche Beratungsfirma auf ihn aufmerksam und bot ihm einen großartigen Job an.
„Obwohl sein Beitrag in unserem Unternehmen von großer Hilfe war, wollten wir Sibongiseni nicht im Weg stehen, eine Festanstellung zu übernehmen und ihn aus unserem Vertrag zu lassen. Denn genau das ist das Ziel des Programms,“ sagt Petrus.
Ubuntu
An seinem letzten Tag klopfte Sibongiseni an der Tür seine Chefs, um sich zu verabschieden: „Ich möchte Ihnen noch ein letztes Wort beibringen, „sagte er. „Dieses Wort ist Ubuntu, was so viel bedeutet wie; ich bin, weil wir sind. Weil Du mir eine Chance gegeben hast, wurde mir eine größere Chance gegeben. Und diese Chance wird uns allen mehr Chancen geben!“
Friedensnobelpreisträger Erzbischof Desmond Tutu erklärt weiter: „ Ubuntu spricht vom Wesen des Menschen. Wir gehören in ein Bündel des Lebens. Eine Person ist eine Person durch eine andere Person.
Meine Menschlichkeit ist gefangen und untrennbar mit Deiner verbunden!“
Eine wunderschöne Idee, die viel mehr gelebt werden sollte.
Als Petrus nach einiger Zeit nachhakte: “Sag mir einfach, ob es Dir gut geht?“ antwortete Sibongiseni, „ ja sehr, sehr gut! DANKE!“