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Südafrikas Weinindustrie macht einen Unterschied, Teil 1

Die südafrikanische Wein- und Brantweinindustrie hat in den vergangenen zwei Jahrzehnten eine langen Weg zurück gelegt. Die Verstärkung der Initiativen, das Leben Ihrer Menschen, vor allem der früher Unterprivilegierten zu verbessern und gleichzeitig die Weinindustrie nach vorne zu bringen war und ist das Ziel.
Das Eigentum der Produktionsmittel liegt zu fast 100% bei den weißen Farmern, die Arbeiter wurden zu Mindestlöhnen und ohne jede Chance auf persönliche Weiterentwicklung beschäftigt. Die Notwendigkeit diese Zustände zu verbessern ist erkannt und auch die Regierung macht gehörig Druck. Nur wie immer im Leben, so sind vermeintlich einfachen Lösungen am Ende wenig zielführend.
Es bedarf der Entwicklung von Strategien, der Schaffung von Strukturen sowie der Finanzierung um Unternehmensentwicklung, Lernen und Entwicklung und auch soziales Engagement zu ermöglichen. Aus einer Reihe von Erfolgsgeschichten und Fallstudien konnten wertvolle Lehren gezogen werden.
Vin Pro, ist die Standesvertretung für fast 3500 südafrikanische Weinkellereien und Produzenten. Sie ist das Sprachrohr im Umgang mit Regierungs- und Branchenforen und unterstützt so ihre Mitglieder.
Vin Pro erkannte die Bedeutung einer Wandlung der herrschenden Verhältnisse schon vor 10 Jahren und etablierte ein „Transformation Desk“ (Transformationsbüro) mit einem engagierten Manager, der den existierenden Produzenten mit Rat und Tat zur Seite steht und sich um Neueinsteiger kümmert.
Es geht um eine enge Zusammenarbeit zwischen Industrie und Regierung, denn  Arbeit ist der Schlüssel für einen echten Unterschied und Veränderung.

Die Vin Pro Foundation ist eine gemeinnützige Organisation, die die  Nachhaltigkeit in der Weinindustrie und deren Interessenvertreter entwickeln, unterstützen und verbessern soll. Sie wurde von Vin Pro ins Leben gerufen und konzertiert sich auf drei kritische Entwicklungsfelder, nämlich ethischen Handel, Ausbildung und sozioökonomische Entwicklung.

Zahlen und Fakten

98 507 ha der landwirtschaftlichen Fläche sind mit Trauben bepflanzt (Sultaninen und Tafeltrauben ausgeschlossen)
1.38 mio t werden geerntet
1 071 Millionen l Saft produziert, was 4.1% der Weltproduktion bedeutet
damit ist Südafrika der acht größte Weinproduzent der Welt
83.4 % werden für die Produktion von Wein verwendet
57 % davon für den lokalen Markt
43 % davon weltweiter Export
289 151 Arbeitsverhältnisse durch die Weinindustrie
5.78 Millionen Rand kommen in die Staatskassen durch Steuern rund um die Weinindustrie
566 Weinkeller


Strukturen in der südafrikanischen Weinindustrie

Die südafrikanische Weinindustrie hat eine lange Geschichte, seit über 360 Jahren, als der Gründervater, Jan van Riebeek den ersten Wein aus lokalen Trauben produzierte ist die Branche zu einem starken, globalen Konkurrenten geworden, mit Weltklasse Praktiken, Forschung und Technologie, führenden Marketingstrategien, Vertriebskanälen und effizienter Informationsübertragung. Während verschiedene Kräfte die Industrie im Laufe der Jahre beeinträchtigten, ist die südafrikanische Weinindustrie derzeit von einer Struktur geprägt, die sich für die Unterstützung von Produzenten, Kellern und der breiteren Industrie einsetzt, um eine nachhaltige  Industrie voranzutreiben. An der Spitze befinden sich zwei Organisationen, Vin Pro und Salba (South African Liquor Brandowners’ Association), die eng zusammen arbeiten, um sicherzustellen, dass die Industrie sowohl international, als auch lokal gut vertreten ist und dass sie die Regierung in wichtigen Diskussionen mit einbeziehen.

Vin Pro

Vin Pro repräsentiert nahezu 3500 Winzer und Produzenten, sowie Farmen und private Kellerein. Die Organisation verbindet Dienstleistungen, einen Informationstransfer, einen Trainings- und Entwicklungsbereich mit unterschiedlichsten Regulierungsfragen und Regierungsarbeit.

SALBA

Größere Hersteller und Distributoren von Spirituosenproduzenten, darunter auch Weinwerden von Salba , einer gemeinnützigen Organisation vertreten, die im Namen ihrer Mitglieder, in gemeinsamen Interessen handeln.

SAWI

Sowie (South African Wine Industry Information and Systems) ist beauftragt Informationen und Statistiken der Industrie zu sammeln, zu verarbeiten und zu verbreiten. Sawi verarbeitet das „Wine of Origin“ System, welches  für die legale Zertifizierung der Weine zuständig ist.

WINETECH

Der Auftrag von Winetech (Wine Industry Network of Expertise and Technology) ist die Forschung, Ausbildung und der Technologietransfer. Sie fördern die Produktion qualitativ hochwertigeTrauben durch beste Technologien und umweltverträgliche Praktiken.

WOSA

WOSA (Wines of Southafrica) ist der Förderer und Werbeträger südafrikanischen Weins im Ausland, mit Vertretung auf der gesamten Welt. Der Schwerpunkt ist die generische Vermarktung, Kommunikation mit Exportmitgliedern, Weinmedien und anderen exportbezogenen Akteuren, sowie die Teilnahme an großen Weinausstellungen weltweit.

TRANSFORMATION UNIT

Ein Prozentsatz dieser Geschäftseinheiten wird der Umwandlung zugeordnet. Eine spezielle Transformationseinheit überwacht die Verwaltung dieser Gelder und Initiativen.


Überblick über Transformation

Alle Beteiligten haben sich seit Jahren darauf verständigt und verpflichtet sich für die  Verbesserung  der sozialen Strukturen und Arbeitsbedingungen in Südafrikas Weinbetrieben einzusetzen.
Zur Erreichung der Transformation gehören:
- Die Schaffung vernünftiger Arbeitsplätze. Derzeit beschäftigt die Weinindustrie knapp 290 000 Personen, ca. 22 Millionen Rand sind für Transformationsanstrengungen reserviert
-  Fairtrade; Südafrika verfügt über beeindruckende ethische Zertifizierungszahlen. Südafrika produziert mehr als 66 % aller weltweit verkauften Fairtrade Weine
- Wieta; die heimische Weinbau Ethik Handelsvereinigung hat 41% der gesamten Weinproduktion nach internationalen ethischen Arbeitsnormen erwirtschaftet; 45 000 Arbeiter profitieren davon
- Soziale Ausgaben, in Form von Kinderentwicklung, Krippenplätzen, Alkoholentzugsprojekte, Rehas, Cooperate Social Investment Projekte in Höhe von mehr als 38 Millionen Rand
-Ausbildung in 300 Kellern und formale Bildung im Weinbau
- zur Zeit gibt es ca. 44 schwarze ökonomische Entwicklungsinitativen im Weinbereich, ca. 2,5% der Reben stehen unter schwarzem Besitz; Unterstützung der Black Empowerment Initiativen (BEE)


All diese Initiativen werden natürlich nicht über Nacht umgesetzt und kommen nur langsam über Bildung  zum Tragen. Es gibt schon einige leuchtende Beispiele, wie Bosman Adama, die die Transformation vorbildlich umgesetzt haben. Mehr dazu in Teil 2 !

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