Der südafrikanische Staat
Es musste schnell gehandelt werden, langes Abwarten und „Hakuna Matata“ wäre in dieser Situation vollkommen fehl am Platz gewesen.
Also entschloss sich die südafrikanische Regierung am 27.03.2020 zu einem 21-tägigen totalen, sehr strengen Lockdown. Die Menschen dürfen ausschließlich zum Einkaufen auf die Straße, es wird hart kontrolliert und es gibt ein striktes Alkoholvertriebsverbot.
Dieses Alkoholverbot betraf auch den diesjährigen Erntebetrieb, ein Glück durften die Weingüter ihre Ernte fertig bearbeiten.
Leider wurde aber der Export von Wein mit sofortiger Wirkung gestoppt.
Ein Schlag für die südafrikanische Weinindustrie und alle Importeure.
Die Südafrikaner haben aber einen Plan gemacht und auf intensiven Druck aus allen Ecken der gesamten Weinindustrie und starker Lobbyarbeit hat die südafrikanische Regierung eine Erlaubnis erlassen.
Eine Gazette ordnet an, dass landwirtschaftliche Güter und Wein zur Ausfuhr in die Seehäfen gebracht werden dürfen und von dort aus verschifft werden.
Der Verkehrsminister hat ausdrücklich zugelassen: „Während der Sperrfristen ist der Transport von Wein und anderen Frischwaren in den Seehäfen und internationalen Flughäfen, die als Einreisehafen für den Export ausgewiesen sind, gestattet!“
Die südafrikanische Weinindustrie ist der Regierung und allen Akteuren von Herzen dankbar, dass sie durch diese Konzession Verständnis für die Herausforderungen der Branche gezeigt haben.
Fast die Hälfte der südafrikanischen Weinproduktion wird exportiert und eine Einschränkung der Exporte hätte schwerwiegende Auswirkungen auf viele Weinunternehmen. Vor allem aber auf den Lebensunterhalt der fast 300 000 Menschen, die in der Wertschöpfungskette der Weinindustrie beschäftigt sind.
Südafrikanische Weingüter stehen zusammen
Viele Weingüter, wie Springfield, Van Loveren, Bosman, Waterkloof, Spier …..unterstützen ihre Mitarbeiter, deren Familien und die Gemeinden mit Hilfspaketen.
Durch Geschäftsschließungen, Einschränkungen im öffentlichen Transport und fehlende Einkommensquellen wird die Situation in den Townships und den ärmeren Gemeinden prekär.
Mit Hilfspaketen will man die größte Not etwas lindern. Jetzt geht es um Solidarität und Sensibilität für die Gemeinschaft.
Wie so oft geht Spier mit gutem Beispiel voran und versorgt 450 Familien, mit durchschnittlich fünf Familienmitgliedern. Das bedeutet, das alleine Spier Hilfe für ca. 2500 Personen anbietet.
Chapeaux!!
Lebenslinien und seine Magic Muffins
Wir dürfen ab Ostern unsere Bäckerei in der Schule öffnen und backen. Mit vielen Sondergenehmigungen von vielen verschiedenen Stellen haben wir es geschafft. Unsere Fiona, die beiden Bäckerinnen Vivian und Lee Ann, der Direktor der Schule und der Fahrer von Bizoe Wines machen es möglich, dass wir 5000 Muffins pro Woche backen können und vor allem an die Kinder im Programm verteilen können.
Zusätzlich backen wir für Obdachlose der Region, für die es in dieser Zeit noch schwerer ist als sonst an Essen zu kommen.
Mehr unter www.lebenslinien-ev.de.
Wir hoffen, dass Südafrika und seine Menschen diese Krise gemeinsam gut überstehen!