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Hektik im Keller und Geschmacksexplosionen im "Dusk"

Weinernte Südafrika 2024

Die Weinernte 2024 hier am Kap ist „in full swing“ wie man so schön sagt. Alles was laufen kann ist auf den Beinen alles was Räder hat läuft und all die wertvollen Geräte, die bis zu 10 Monaten im Jahr nur rumstehen, werden endlich wieder Ihrer Bestimmung gerecht. Und weil jetzt, nach monate- und jahrelanger Planung, Hege und Pflege, fast alles gleichzeitig passiert ist der gesamte Prozess bis ins Detail geplant. Wann wird welcher Block gelesen, was wird wann gepresst, muss vielleicht vorher noch gekühlt werden, was wird wo gegoren und in welchen Tank geht es anschließend? Das Salz in der Suppe sind dann noch unvorhersehbare Ereignisse, wie kaputte Kühlung, kaputter Generator, Regen oder was auch immer. Eigentlich geht es ein bisschen zu wie im Bienenstock. Die Arbeitsbienen sind in den Feldern unterwegs und liefern Ihren kostbaren Nektar zu Hause ab. Nur gibt’s dort eben noch Kellerbienen, die das Produkt zunächst noch veredeln und in Flaschen füllen. Anschließend kommen dann wir, die Verteilerbienen, ehe Sie sich dann in den Folgejahren am Ergebnis all der Arbeit erfreuen.


Feinschmecker Restaurant Stellenbosch "Dusk"

Und damit zu unserem Restaurant Tipp für Gourmets, dem „DUSK“ in Stellenbosch.

Für alle Liebhaber der Haute Cuisine ist das vermutlich ein Highlight. Hier kommen Sie voll auf Ihre Kosten.
Persönlich begeistern wir uns eher für die eher bodenständige bayerische und die eher schnörkellose mediterrane Küche.
Von daher erlebten wir das Dusk als ein wenig, sagen wir mal anspruchsvoll. Dennoch ziehen wir unseren Hut vor der Handwerkskunst, die hier zelebriert wird, der Philosophie und dem Können, dieser Küchenbrigade.

Bei der Anzahl der Gänge hörten wir bei sechs oder sieben auf zu zählen. Die Anzahl unterschiedlichster Aromen die sich hier auf einem Teller wiederfinden ist enorm und nichts davon ist zufällig.
Die Köche arbeiten mit verschiedenen hausgemachten Zubereitungsmethoden wie Fermentation und "ganzer Prozess"-Kochen, ganz im Sinne einer Null-Abfall-Politik.
Neu und spannend für uns waren hausgemachte Zutaten wie Miso, Garum, Shoyu, Lacto-Fermente, eingelegte Fleischwaren und Käse.
Erklärt wird das Konzept sowie etliche der Zutaten etwa zur Halbzeit des Abends bei einem Blick in die Küche von einem der Köche selbst.

Dem enorm hohen Niveau der der Küche, hielt an diesem Abend, abgesehen vom Sommelier vielleicht,  auch der Service stand. Enormes Fachwissen war gepaart mit unaufdringlicher Präsenz und einer guten Prise Humor.
Das Einzige das uns nicht so gut gefiel war das eher dunkle schmucklose Lokal an sich, aber vielleicht ist ja auch das Teil des Konzepts alle Energie auf das Wesentliche zu konzentrieren, nämlich das was auf den Teller kommt.

Und was kostet das Vergnügen? Mit rund 100,- € für das Menü wird hier, im regionalen Vergleich ein wahrlich stolzer aber nachvollziehbarer Preis aufgerufen. Etwas überzogen scheint dagegen die angebotene Weinbegleitung mit nochmal 75,- € pro Person. Wir jedenfalls entschieden uns dagegen und suchten uns selbst was aus.

Am Ende waren wir gleichermaßen überwältigt von der Vielfalt Geschmäcker und beeindruckt vom Enthusiasmus der Mannschaft und deren Ideenfülle.

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