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Haben Sie sich jemals darüber gewundert, was aus Vergelegen geworden ist?

Aufstieg und Fall eines Weinguts

Vergelegen ist ein südafrikanisches Weingut mit klangvollem Namen. Als Weingut blickt es auf eine 300 Jahre alte Geschichte zurück mit hochwertigsten Traumweinen.
Das Weingut war das Aushängeschild für südafrikanische Weinkunst und wurde von Nelson Mandela für viele seiner Staatsempfänge genutzt.
Heutzutage hört man nur noch sehr selten etwas von Vergelegen. Natürlich ist es nach wie vor eine der schönsten Gartenanlagen am Kap, mit uralten Baumbeständen und mittlerweile steht die Farm sogar unter Naturschutz.
Aber vom Wein hört man nicht mehr sehr viel. Wie kams?

In der heutigen Zeit und in der neuen Welt kann der Ruf eines Weinproduzenten schnell hoch gelobt werden und genauso schnell wieder fallen.
Natürlich gibt es immer eine Hintergrundgeschichte, warum Dinge passieren.

Ein bisschen Hintergrund


1987 erwarb Anglo American, eine der größten Bergbaukonzerne weltweit das Weingut und setzte 1998 André van Rensburg als Weinmacher ein, der Anfang der 2000er Jahre sensationelle Erfolge mit seinen Weinen feierte.

Leider stellte sich nun heraus, das Anglos urspünglichen Anpflanzungen gefährdet waren.  CEO Don Tooth erklärt eine aberwitzige Geschichte. In der Zeit zwischen 1987 und 1990 bepflanzte man einen 1,5 ha großen Block mit Cabernet Sauvignon. Dieser war von Anfang an mit einem Laubvirus infiziert, von dem man dachte, seine wunderschöne rote Laubfärbung ist typisch für die Region Stellenbosch. Das war das Verhängnis und Tooth gibt zu, dass es die totale Unwissenheit war. Denn nach kurzer Zeit stellte man fest, dass das gesamte Weingut infiziert war.

Van Rensburg war sich immer über das wahre Potential von Vergelegen bewusst und musste die Geschäftsleitung überzeugen, dass das Weingut mit neuen Rebstöcken bepflanzt werden muss. Anglo American war zu einem Neuanfang gezwungen, welcher 1999 begann und ca.10 Jahre dauerte!
„Ich habe in dieser Zeit meine Karriere vollkommen hintenangestellt,“ sagt André.
Nun ist er 57 und ist besorgt, dass ihm nur noch drei Weinsaisons auf seinem geliebten Vergelegen bleiben, wenn Anglo auf die obligatorische Pensionierung mit 60 besteht.
„Ich habe das Gefühl noch mindestens zehn weitere Ernten in mir zu haben.“

Neuerscheinungen bei Vergelegen und Wiederaufstieg

Gerade wurden drei neue Weine aus dem Jahr 2014 auf den Markt eingeführt, zwei Cabernet Sauvignons und ein Merlot. Das war auch der erste Jahrgang, des Superweinberaters Michel Rolland, der weltweit ein höchst anerkannter Önologe ist und 100 Weingüter in 13 Ländern berät.
Van Rensberg berichtet, dass ihm der französische Berater nie übergestülpt worden ist, sondern er es immer als Chance für Vergelegen und seine Weine verstanden hat.
„Als Winzer wird man manchmal betriebsblind und man entwickelt gute und schlechte Gewohnheiten, man kann also immer von dem Wissen Anderer profitieren!“

Vergelegen ist bekannt dafür, seine Weine erst spät auf den Markt zu bringen, was zum Teil Philosophie ist und zum Teil am Standort hängt. Die Weine brauchen viel Zeit in der Flasche, sie haben typischerweise gute Säurewerte, gute pH Werte und sind sehr tanninhaltig, was bedeutet, das sie länger jung und verschlossen bleiben.

Dieser „neue“ Jahrgang wird erst in ein paar Wochen in Deutschland erhältlich sein, so lange halten wir uns an die alten Jahrgänge!




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