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Fairtrade Wein aus Südafrika

Fairtrade-Wein aus Südafrika

Wein gehört als Kulturgut seit Jahrtausenden zur Geschichte der Menschheit. Heute wird er weltweit angebaut. Unzählige Weingüter produzieren eine riesige Vielfalt verschiedenster Weine. Die Nachfrage nach feinen Weinen ist enorm groß und um sie zu befriedigen, braucht es viele fleißig Helfer. Vom Weinboom profitieren leider nicht alle Menschen, die in der Weinproduktion tätig sind. Um soziale, ökologische und ökonomische Aspekte rund um die Herstellung von Wein mehr in den Mittelpunkt zu rücken, entstand das Fairtrade-Siegel. Mit dem Kauf von Fairtrade-zertifiziertem Wein können Sie sicher sein, dass Ihr Lieblingstropfen nach den internationalen Standards von Fairtrade International angebaut und gehandelt worden ist.


Das Weinland Südafrika ist internationaler Vorreiter in Sachen Fairtrade-Weine

Das Weinland Südafrika ist internationaler Vorreiter, was Fairtrade-Weine anbelangt. Es produziert mehr Fairtrade-Weine als jedes andere Land der Welt. Und: Das erste jemals weltweit Fairtrade-zertifizierte Weingut liegt im Land am Kap. Dabei ist der Name des Weinguts Programm: „Thandi“ wie das Anwesen in Elgin heißt, bedeutet in der Einheimischensprache Xhosa so viel wie „Liebe“ und „Wertschätzung“. Am 1. Oktober 2009 ging das Weingut südöstlich von Kapstadt als erstes in Südafrika ganz in die Hände von Schwarzen über. Damit ist es nicht nur eines der jüngsten Weingüter Südafrikas, es ist auch das erste, das ausschließlich von Schwarzen und Farbigen geleitet wird.

Ein südafrikanisches Weinprojekt mit Vorzeigecharakter

Den Namen „Thandi“ gab die alteingesessene, holländisch stämmige Familie Cluver dem Projekt, das sie 1995 ins Leben rief. Nach dem Umbruch in der südafrikanischen Politik, wollte die Familie ein Zeichen setzen. Und so trat sie einen ungenutzten Teil ihrer eigenen Farm, zu der auch das Weingut Paul Cluver gehört, an ehemalige Arbeiter ab. Die rund 250 Gutsarbeiterfamilien bekamen außerdem ein Stück frisch gerodetes Land aus Staatsbesitz, sodass sie schließlich über 200 Hektar Weinberge verfügten und mit ihrem eigenen Projekt starten konnten.


Thandi - die erste Weinfirma der Welt mit Fairtrade-Siegel auf dem Etikett

Im Jahr 2002 verkaufte „Thandi Wines“ den ersten Wein. Ein Jahr später war das Unternehmen die erste Weinfirma der Welt, die auf ihre Etiketten das Fairtrade-Siegel drucken durfte. Wie das Unternehmen sind auch die Weine ehrlich und geradeaus. Ausgebaut werden Cabernet Sauvignon, ein Pinot Noir, ein Chardonnay, ein Sauvignon Blanc und einige Cuvées, die aber aus höchstens zwei Rebsorten verschnitten werden. Sie alle haben gemein, dass sie erschwinglich sind.


Das Fairtrade-Siegel ist das einzige verbindliche Sozial-Siegel

Doch was genau macht eigentlich das Fairtrade-Siegel aus? Es ist das einzige verbindliche Sozial-Siegel, das hilft die Lebensbedingungen der Arbeiter und kleiner landwirtschaftlicher Betriebe nachhaltig zu verbessern. Arbeiter in den zertifizierten Weingütern erhalten angemessene Löhne, Gesundheitsschutz, Urlaub und soziale Versorgung. Finanziert werden diese Leistungen aus Fairtrade-Zuschlägen, die nicht nur für bessere Arbeitsbedingungen verwendet werden, sondern auch für gemeinnützige Projekte wie etwa Krankenstationen, Kindergärten, Seniorenheime oder die Wasserversorgung.

Von der Rebe bis zur Flasche ein transparenter Produktionsprozess

Um das begehrte Fairtrade-Siegel zu bekommen, müssen Kleinbauernorganisationen, Plantagen und Unternehmen innerhalb der gesamten Wertschöpfungskette der Weinproduktion bestimmte Standards einhalten. Grundlage der Fairtrade-Standards sind dabei die Menschenrechte und eine Vielzahl internationaler Abkommen. Es gibt konkret überprüfbare und umfassende Kriterien. So ist zum Beispiel Kinderarbeit und Diskriminierung verboten und geregelte Arbeitsbedingungen sind vorgeschrieben. Das Fairtrade-Siegel geht aber noch viel weiter: Der Wein muss umweltschonend angebaut werden und es dürfen keine gentechnisch veränderte Pflanzen verwendet werden. Für den Weinproduzenten gilt es auch den Waren- und Geldfluss und die Handelsbeziehungen transparent zu machen. Von der Rebe bis zur Flasche ist also der gesamte Produktionsprozess nachvollziehbar.

Viele südafrikanische Weingüter sind Fairtrade-zertifiziert


Dem Fairtrade-Siegel haben sich in Südafrika eine große Anzahl von Weingütern verschrieben, wie zum Beispiel die Weinfarm der Familie Van Loveren an den Ufern des Breede River, etwa 160 Kilometer entfernt von Kapstadt und zwischen Bonnievale und Robertson gelegen. Die Farm ist in Teilen an die Angestellten übergegangen. Von der Besitzerfamilie Van Loveren erhielten die Beschäftigten Anteile der „Nelson Wine Estate“. Dort produzieren sie unter der Marke „New Beginnings“ eigene Weine. Für Sauvignon Blanc, Riesling, Chardonnay und Gewürztraminer steht das Weingut, das seit 1993 vermehrt rote Trauben wie Pinotage, Merlot, Shiraz, Cabernet Sauvignon and Rubin Cabernet angebaut.

„Bosmans Family Vineyards“  arbeitet mit Respekt vor Mensch und Natur

Bei „Bosman Family Vineyards“ in Wellington pochte schon im Jahre 1707 der Gründer Hermanus Bosman auf soziale Gerechtigkeit. Bosman lebte nach dem Motto des Familienwappens: "Glaube, Hoffnung und Liebe". Das Motto prägte die Zukunft des Hofes und der nachfolgenden Generationen. Und so fühlt sie die Familie Bosman auch heute noch mehr als nur dem Wein verpflichtet. Sie hat einen tiefen Respekt vor Mensch und Natur und glaubt daran, dass soziale, wirtschaftliche und ökologische Praktiken die Gemeinschaft entwickeln und eine nachhaltige Landwirtschaft fördern. Und so wundert es einen nicht, dass viele der rund 260 Vollzeitbeschäftigten bereits in fünfter Generation auf dem Weingut arbeiten und die gleiche Leidenschaft für den Weinbau haben.

430 Hektar erstklassiges Agrarland für die Beschäftigten

Die Beschäftigten bei „Bosman Family Vineyards“ besitzen zusammen 26 Prozent des Unternehmens. Die Familie Bosman hat zudem zahlreiche sozialen Projekte initiiert und bindet ihre Arbeiter in alle Aspekte der Weinherstellung ein. Dafür erhielten die Bosmans 2009 die Fairtrade-Zertifizierung. Ein Jahr zuvor war die Zusammenarbeit zwischen „Bosman Family Vineyards“ und dem „Adama Workers Trust“ besiegelt worden, der bis dahin größte Black Economic Empowerment Deal in der Weinindustrie. Dabei erhielten berechtigten Arbeitnehmer rund 430 Hektar erstklassiges Agrarland.

Bester Wein der Fairtrade-Linie „Adama“

Für traditionelle Rebsorten wie auch für neue südafrikanische Rebsorten wie Primitivo, Nero d’Avola und Pinot Gris steht „Bosman Family Vineyards“. Den strengen Auswahlprozess in Weinberg und Keller bestehen nur die besten 5 Prozent der Gesamternte für die Abfüllung. Unter den diversen Weinlinien befinden sich auch die Fairtrade Linie „Adama“.


Bei „Fairview Estate“ arbeitet man ehrlich und verantwortungsvoll

Mit der „Fairview Estate“ findet sich ein Fairtrade-zertifizierter Weinbetrieb auch in der berühmten Paarl Weinregion. Beim familiengeführten Weingut steht seit jeher Mensch und Umwelt im Mittelpunkt des Handelns. In dritter Generation werden dort nicht nur fantastische, sondern inzwischen auch Fairtrade-zertifizierte Weine hergestellt. Für Eigentümer Charles Back sind beim Weinanbau drei Dinge wichtig: Ehrlich zu sein, das Erbe verantwortungsvoll weiterzuführen und das Beste aus Böden und Kellern zu holen. So setzt er sich für die Erhaltung der regionalen Natur ein und entfernt zum Beispiel mit Unterstützung der Umweltschutzorganisation „Cape Nature“ regelmäßig nicht heimische und deshalb schädliche Vegetation auf der Weinfarm.

Preisgekrönte Fairtrade-Weine von „Fairview Estate“

Seit 2010 trägt die „Fairview Estate“ das Fairtrade-Siegel. Außerdem ist das Weingut Mitglied der Initiativen Integrierte Weinproduktion (IPW) und Biodiversität in Wein (BWI). Die preisgekrönten Weine werden in vier verschiedenen Reihen angeboten: „Limited Release“ steht für ausdrucksstarke Weine der besten Jahrgänge, „Fairview Range“ für eine groβe Auswahl an Rebsorten von Top-Qualität), „La Capra“ für fruchtige, rebsortenreine Weine und „Goats do roam“ für Cuvées aus Trauben verschiedener Anbauregionen.

 

Land of Hope von Radford Dale

Das Portfolio der Marke ist eine Partnerschaft zwischen dem Land of Hope Trust und Radford Dale und umfaßt eine Reihe von Weiß- und Rotweinen. Erlöse aus der Marke fließen in den Trust, mit dem MItarbeiter aus früher Unterpriviligierten Familien gefördert werden.


Das Siegel und die Aufrechterhaltung der Zertifizierung ist für die Weingüter ein teures Unterfangen, weshalb viele es wieder aufgeben und trotzdem fair weiterarbeiten. z.B. unterstützt Rust en Vrede,  Paul Roos Farming, das wiederum Ausbildungsprogramme unterstützt. 

Cloof unterstützt Libby's Pride, die sich nach Jahren in der Weinindustrie selbstständig gemacht hat und Weiß-und Rotweine produziert.

House of Mandela Weine versuchen das Erbe Madibas weiterzugeben und eine Brücke zwischen der Vergangenheit, der Zukunft und dem Jetzt zu schlagen.

Flagstone Wines unterstützten Ses'Fikile beim Aufbau ihrer Marke

Und so lässt sich die Liste noch lange fortsetzen. Die südafrikanische Weinindustrie versucht früher Unterpriviligieret mit isn Boot zu holen und nachhaltig zu unterstützen.

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