Unser eigentliches Thema ist diese Woche unsere bayerische Heimat, die Ammersee-Region.
Ein guter Freund liegt uns seit Jahren in den Ohren, doch endlich auch über die Schönheit unserer Heimat zu schreiben statt immer nur über die Vorzüge der Kapregion.
In der Hoffnung darauf, Sie damit nicht zu langweilen, kommen wir diesem Wunsch nun im Hochsommer gerne nach, da macht das Leben hier nämlich am meisten Freude.
Obige kleine Collage kann vielleicht eine erste kleine Idee vom Leben am Ammersee vermitteln, das für uns zwischen Juni und Oktober mit einem täglichen morgendlichen Bad am Gemeindesteg beginnt.
So starten wir erfrischt in den Tag und sind dem Himmel dankbar, dass er uns grade hierhin gewürfelt hat.
Ein paar weitere Eindrücke Ausflugs- und Gastrotipps wollen wir im Folgenden gerne mit Ihnen teilen.
Den Anfang aber machen wir mit unserem eigenen Namen, Curry, der nun wirklich nicht nach Weinhändler am Ammersee klingt.
Thomas‘ Opa der Tausendsassa
„Curry Premium Wines“ bringt wohl kaum einer mit dem Ammersee in Verbindung und immer wieder werden wir überrascht gefragt, ob wir wirklich so heißen und woher wir kommen.
Und ja tatsächlich wir heißen so und die ersten Curry’s haben schon Ende des 18. Jahrhunderts aus Boston kommend Ihre Zelte In Riederau aufgeschlagen, einem seinerzeit verschlafenen Nest an einem See, der damals wohl nur für Fischer interessant war.
Das dort bis heute eine Straße mit unserem Namen benannt ist haben wir dann der nächsten Generation in Person von Dr. Manfred Curry zu verdanken. Der verstarb 1953 im Alter von nur 54 Jahren, war aber in der kurzen Zeit produktiver als seine zwei Folgegenerationen zusammen. Er war passionierter Regattasegler und Olympiateilnehmer 1928, schrieb im Alter von nur 20 Jahren ein Standardwerk zum Thema Segeln, machte eine ganze Reihe bleibender Vorschläge und Erfindungen, von denen die Curry Klemme die bekannteste ist, eine Vorrichtung zum schnellen Festklemmen und Lösen von Schoten, die sich heute auf fast allen Segelschiffen weltweit widerfindet. Von „World Sailing“ wurde er in die Hall of Fame aufgenommen und auf Wikipedia ist ihm ein ausführlicher Artikel gewidmet.
Mit Patenten und deren Durchsetzung hatte er übrigens nicht viel am Hut. Er erfand aus Passion und teilte sein Wissen gerne.
Er erfand das „durchgelattete“ Segel, zu dem er sich von den Schwingen der Vögel inspirieren ließ. Er promovierte als Arzt, forschte und veröffentlichte im Bereich der Bioklimatik wo er sich unter anderem mit unterschiedlichen Menschentypen beschäftigte die er etwa in Kaltfront- von Warmfronttypen unterschied. Und auch eher esoterische Themen waren ihm nicht fremd. So ist bis heute jedem Wünschelrutengänger das „Currynetz“ ein Begriff.
Zu alledem war er ein Lebemann und wohnte im Sommer auf einem stromlinienförmig umgebauten Dampfer namens „Tiger“ auf dem See. Unauffällig leben war seine Sache offenbar nicht.
Was er übrigens erwiesenermaßen nicht erfand war die Currywurst, was manche Klassenkameraden des Autors über mehr als ein Jahrzehnt jedoch nicht davon abhielt diese als boshaften Spitznamen zu verwenden.
Aber zurück zum Ammersee den über die Jahrzehnte auch viele Künstler wenigstens temporär zu Ihrer Heimat machten. So die Maler Paul Paede, Max Raffler, Wilhelm Leibl, Musiker wie Carl Orff, Hans Pfitzner, Wolfgang Wagner. Selbst der aus Augsburg stammende Berthold Brecht hatte kurzzeitig eine Villa am See. Übrigens ein Luxus den heute überwiegend sogenannte „Zugereiste“ genießen.
Später dann Thomas Gottschalk, Heino Ferch und zuletzt auch Helene Fischer.
Ausflüge - Am Ammersee wird’s nicht langweilig
Für alle die nicht gleich zureisen aber doch wenigstens einen Urlaub hier verbringen wollen bietet die Region eine ganze Reihe lohnender Ausflüge.
Exemplarisch seien hier nur ein paar genannt.
Zuvorderst und für alle Altersgruppen geeignet, eine immer schöne Dampferfahrt besonders auf einem der beiden historisch anmutenden Raddampfer „Diessen“ und „Herrsching“.
Etwas aktiver und nicht minder schön sind auch Wanderungen am Seeufer, bei denen die Wege, anders als an manch anderem See, über weite Strecken direkt am Wasser verlaufen.
Ebenfalls empfehlen können wir, besonders an heißen Tagen, Ausflüge zu Fuß oder mit dem Rad entlang des Ammersee Höhenwegs, der durch viel kühlenden Wald auf dem Höhenrücken am Westufer des Sees von Nord nach Süd verläuft.
Die perfekte Kombination aus oben genanntem mit Krönung am Schluss ist dann wohl die Fahrt mit einem der Raddampfer, etwa von Stegen nach Herrsching, und daran anschließend ein etwa einstündiger Fußmarsch durch das Kiental zum weltberühmten Benediktinerkloster in Andechs. Alle denen der Sinn danach steht, können sich dort angekommen, mit genialem Bier köstlichem „Radi“ und der für uns besten „Schweinshaxn“ der Welt belohnen.
Freilich lädt auch der See selbst immer wieder ein. Sei es zu einem gemütlichen Nachmittag in einem der vielen Strandbäder, sei es zum Schwimmen, Segeln oder Paddeln auf dem „SUP“ (stand up paddle board), das man sich inzwischen auch leihen kann.
Soviel nur als kleiner Ausschnitt denn bezöge man die umliegende Region mit ein, dann würden wir heute nicht mehr fertig. Darüber werden schließlich ganze Reiseführer geschrieben….
Sehenswürdigkeiten
Was wir aber noch erwähnen wollen sind ein paar interessante Bauten, die immer einen Besuch wert sind.
So etwa die zur Satellitenkommunikation genutzten Parabolantennen der Erdfunkstelle in Raisting. Die sind als Wahrzechen des Weilheimer Landes bekannt. In einem Betriebsmuseum wird dort von der Geschichte und Funktion der eindrucksvollen und weithin sichtbaren Antennen erzählt, derer sich angeblich auch die Geheimdienste gerne bedienen.
Ein 2014 in Raisting gefundener Kornkreis könnte ahnen lassen, dass auch Besucher aus dem All schon mal nachsehen wollten wer da funkt. ?
Auch für alle Fans historischer Sakraler Bauten hat der Ammersee einiges zu bieten. Drei seien hier genannt,
• Die St. Jakobs Kirche in Schondorf, deren Grundsteinlegung um 1180 erfolgte und die als als eine der bedeutendsten hochmittelalterlichen Kleinkirchen Südbayerns gilt. (direkt daneben liegt ein schöner Biergarten)
• Das Marienmünster in Dießen, das ebenfalls bereits im 15. Jahrhundert erbaut wurde und ganz sicher auch
• Das berühmte oben schon beschriebene und 1455 gegründete Benediktinerkloster Andechs auf dem Höhenzug über Herrsching
Lukillisches Paradies
Was nun aber hilft der schönste See mit den schönsten Dampfern, Bauten, Wegen und freundlichsten Menschen wenn nicht auch für das leibliche Wohl gesorgt wäre…
Aber seien Sie unbesorgt. Wenigstens bei uns am Westufer (denn da kennen wir uns besser aus, da wir in Schondorf wohnen) gibt es noch genug Gastronomen die ihr Handwerk mit Leib und Seele betreiben.
Ein paar davon die wir selbst gerne besuchen seien hier genannt.
• Sailerwirt in Schondorf
Erstklassige authentisch bayerische Küche
• Saxenhammer in Hechenwang
Ebenfalls mit toller bayerischer Küche und, wenn grade Saison ist, den besten „Hollerkücherl“ aus dem eigenen Garten
• Kirchsteig in Dießen
Gutbürgerliche Küche von der Bouillabaise über den Schweinebraten, bis zum „Manzo Brasato“ im Sommer auch im Biergarten unter alten Kastanien
• Alte Villa in Utting
Der mit Abstand schönste Biergarten am See, am Samstag immer auch mit Livemusik.
Ganz traditionell kommen hier auch viele mit Ihren Tischdecken und allerlei typischen und selbstgemachten Biergartenspezialitäten aus der heimischen Küche.
Nur Ihre Getränke dürfen Sie nicht selbst mitbringen und für alle die nur zu Besuch sind oder keine Zeit hatten gibt es auch ein reichhaltiges Speiseangebot zur Selbstbedienung
• Kimora in Utting
Ein sehr guter Vietnamese für alle Freunde der asiatischen Küche
• Seehaus in Riederau
Hier haben wir geheiratet, der Vater des Autors hat es in den 60ern gebaut und bis in die 80er betrieben und für uns bis heute das schönste Lokal am See.
Es gibt einen eigenen Steg und mit dem Boot vom See her erreichbar ist es auch. Die Küche ist gehoben und wen wundert’s, ein paar ausgezeichnete Südafrikaner finden sich hier auf der vielfältigen Weinkarte.
• Gute Italiener gibt es in allen Orten am See
Und natürlich noch viele mehr, mit denen wir selbst nicht so vertraut sind…..
Die Ammersee Winery mit ihrem Sauvignac
Zum Schluss kriegen wir nun nochmal die Kurve zurück zum Wein, denn auch da hat der Ammersee inzwischen aufsehenerregendes zu bieten.
Mit dem Ammersee Biohof in Utting gibt es rund 1.200 Jahre nachdem die Römer damit aufhörten, wieder einen Winzer In Oberbayern
Biolandwirt und Multi Unternehmertalent Uli Ernst und seine Frau Corinne träumten bereits rund ein Jahrzehnt davon, ehe Sie sich 2014 an die Pflanzung ihres Sauvignac Weinberges machten. Der ist eine Kreuzung aus Sauvignon Blanc und Weißburgunder und wird sonst in eher wärmeren Gegenden angebaut.
Was den beiden dabei in die Hände spielte und das Experiment erst möglich machte waren die auch hier immer milder werdenden Winter. Doch bereits 2019 wurde das Projekt ausgebremst durch einen schweren Hagelschlag, nach dem die Rebstöcke erstmal wieder bis fast auf den Boden zurückgeschnitten werden mussten.
2022 aber war es dann endlich soweit und der Jahrgang 2021 erblickte das Licht der Welt nachdem er liebevoll im Keller der Familie Fischborn in Rheinhessen gekeltert wurde.
Uli Ernst selbst empfiehlt ihn jung zutrinken, am besten an einem lauen Sommerabend bei uns am Ammersee.
Weil die zur Verfügung stehende Menge von nur rund 3.000 Litern nur minimal und die Nachfrage riesig ist vermarktet die Familie ihren Wein ausschließlich ab Hof und über wenige ausgesuchte Gastronomiepartner am See.
Für uns und diesen Newsletter machten sie eine Ausnahme und stellten uns 60 ihrer ungewöhnlichen 0,5l Flaschen zur Verfügung.
Die bieten wir Ihnen heute einmalig zum Selbstkostenpreis von 12,50 € an.
Um möglichst vielen Kunden die Möglichkeit zu geben den Biowein vom Ammersee zu erleben ist die Abgabe pro Kunde und Bestellung auf eine Flasche begrenzt.
Dafür bitten wir um Verständnis.
Sollten die widererwarten nicht bis zum Sonntag weggehen geben wir die Restmenge frei. Nachbestellungen sind dann leider mangels Masse nicht möglich.
Und damit sind wir für heute wieder am Ende.
Wir hoffen wir konnten Ihnen einen Eindruck davon vermitteln wie schön das Leben hier am Ammersee sein kann und wir würden uns freuen den einen oder anderen von Ihnen der nicht hier lebt irgendwann in der Region begrüßen zu können.