Die Geschichte des De Krans Blüh Projekts finden Sie auf der Internetseite der Kellerei. Hier haben wir sie für Sie übersetzt.
Unsere Reise
2020 war definitiv ein Jahr, das wir nicht haben kommen sehen. Wie üblich und mit echtem südafrikanischem Optimismus begannen wir dieses Jahr mit viel Vorfreude und Konzentration, bestrebt, an das gute Umsatzwachstum von 2019 anzuknüpfen und dankbar für die erste Steigerung unserer Ernte (immer noch nur 45% des Normalwertes) seit Beginn der anhaltenden Dürre. Auch durch die Ernennung eines neuen Kellermeisters und eines neuen Bistro-Managers fühlten wir uns neu belebt. Ihr Einstieg brachte frische Energie und Kreativität. Insgesamt waren wir wieder auf einem guten Weg und hatten unsere Ziele fest im Blick. Natürlich konnte niemand vorhersagen, wie sich das Jahr dann tatsächlich entwickeln würde. Und obwohl die aktuelle Situation schon besser ist als noch vor einigen Monaten, hat dieses Jahr zweifellos seine Spuren hinterlassen. Die Unsicherheit war manchmal unerträglich. Jeder Einzelne stand und steht vor einzigartigen und persönlichen Herausforderungen und wir alle werden die Folgen dieser Pandemie und des harten Lockdowns wahrscheinlich erst in den kommenden Monaten und Jahren sehen und spüren.
Ein amerikanisch-schweizerischer Psychiater definierte Ende der sechziger Jahre erstmals die fünf verschiedenen Stadien der Trauer. Dabei ist es erst in der letzten Phase der Akzeptanz, in der der starke Drang zum Kampf die Oberhand gewinnt und so war es auch bei uns. Schwimmen oder Untergehen, das war hier die Frage, finanziell und emotional, als Unternehmen, als Team und als Einzelpersonen. Unser gesamtes Bistro, der Verkostungsraum und der lokale Verkauf der Weine waren ohne Licht am Ende des Tunnels geschlossen.
Unser Ziel
Obwohl De Krans Wines ein kleines Unternehmen ist, sind wir im Laufe der Jahre alle zu einer großen Familie bei De Krans geworden. Wir haben 29 fest angestellte Mitarbeiter und obwohl unsere oberste Priorität war und bleibt, ihre Gesundheit und Sicherheit zu gewährleisten, haben wir auch unsere Verantwortung erkannt, diese Familie zusammenzuhalten und um jeden Preis den Verlust von Arbeitsplätzen so weit wie möglich zu verhindern. Dazu galt es auch unser Verkostungsraum und das Bistro-Personal produktiv zu beschäftigen. Eine gründliche Reinigung, einige Ausbesserungsarbeiten und kleine Projekte wie das Lackieren der Bistrotische waren schnell erledigt und dann wurde es schwierig. Die Mitarbeiter waren nicht nur frustriert, sondern stellten sich auch die Frage nach ihrem Sinn und ihrer Fähigkeit, sich einzubringen auf dem weiteren Weg. Heute wissen wir gar nicht mehr wie das Projekt wirklich in Gang kam und wer es begann, aber rückblickend scheint es alles so „gewollt“ gewesen zu sein, und man kann sich nur schwer an den ursprünglichen Ausgangspunkt entsinnen.
Unser Projekt
Mit der offensichtlichen Verpflichtung als Unternehmen, die Kosten deutlich zu senken, um auch in Zukunft zu bestehen, hielten wir uns zunächst an das was wir hatten. Gegenstände wie alte Eichenfässer, Korken, leere Weinflaschen und natürlich Weinreben waren in Hülle und Fülle vorhanden. Kreativität und wohl ein Gefühl der Dringlichkeit ebneten dann den Weg zu unserem kreativen Projekt. Das Team von Bistro und Verkostungsraum tat sich zusammen und fig an die schönsten Produkte zu kreieren. Natürlich gab es wie immer bei kreativen Prozessen auch Enttäuschungen und Meinungsverschiedenheiten, eine gefühlt endlose Reihe von Versuchen und Misserfolgen. Mit Ausdauer und Entschlossenheit aber und dem gemeinsamen Ziel – produktiv zu sein, beschäftigt zu bleiben kämpften wir um den Zusammenhalt unserer Betriebsfamilie in einer Zeit, in der alles um uns herum auseinanderzufallen schien.
Die Schönheit dieses Projekts liegt offensichtlich nicht in den sorgfältig handgefertigten Produkten oder dem kreativen Prozess dahinter, sondern in den neu erlernten Fähigkeiten, den gemachten Fehlern, der Entwicklung neuer versteckter Talente und der Befähigung eines ganzen Teams. Diese handgefertigten Produkte wurden von jemandem hergestellt, der den Wein abpackt, der die köstliche Sauce zur Lammhaxe kocht, oder vom erfahrenen Verkostungsraummanager – nicht von Handwerkern, nicht von Profis. In diesem Jahr völliger Unsicherheit und schwerer Herausforderungen lernten wir viel über die Schönheit des Versuchs und die Anmut der Unvollkommenheit.
Zur gleichen Zeit als wir uns schwer taten einen Namen für das Projekt zu finden, dämmerte uns, dass es dieses Jahr kein Blütenfest geben würde. Wie bei so vielen anderen Festivals und wichtigen Events in diesem Jahr war eine Absage unvermeidlich.
Während aber das Leben im Lockdown definitiv alle ein wenig verlangsamt hat, bremst das Leben auf einer Farm nie wirklich. Unsere Weinberge und Obstbäume ignorierten unsere aktuelle Realität glückselig und der Rebschnitt für die Ernte 2021 wurde ohne Unterbrechung fortgesetzt, ebenso wie die Aprikosenblüte. Und vielleicht war die größte Lektion die wir zu lernen hatten, dass das Leben wie die Jahreszeiten tatsächlich weitergeht und dass es unsere Pflicht und unser Privileg ist, uns anzupassen, zu wachsen und mit Erwartung und Hoffnung nach vorne zu schauen. Daraus entstand unser De Krans Blüh Projekt. Denn das Leben geht weiter, das Leben ist schön, blüht dort, wo du gepflanzt bist.
Unser Weg nach vorn
Wir hoffen, dass das, was als Rettungsprojekt begann (mehr perspektivisch als praktisch), in den Monaten, in denen es normalerweise eine ruhige Zeit für die Teams von Bistro und Verkostungsraum ist, zu einem laufenden Winterprojekt werden kann. Bei den zahlreichen Möglichkeiten sind wir so gespannt, wohin wir mit diesem Projekt gehen können. Wir freuen uns auch, weiterhin einen positiven Beitrag zum Thema Umweltverschmutzung zu leisten, indem wir weiterhin weitgehend recycelte Artikel verwenden. Bitte beachten Sie auch, dass unsere Produkte derzeit nur ab Hof (noch nicht online) erhältlich sind und der Verfügbarkeit unterliegen. Für uns ist das Neuland – bitte haben Sie Geduld mit uns.
An dieser Stelle möchten wir uns auch für die Unterstützung in den letzten Monaten bedanken. Da es keine internationalen Touristen gibt, sind wir bescheidenerweise fast vollständig auf unsere lokalen Kunden angewiesen, die uns helfen, diese herausfordernde Zeit zu überstehen, und wir möchten Ihnen für Ihre anhaltende und loyale Unterstützung danken, insbesondere wenn man bedenkt, dass diese Pandemie auch uns zu einer Zeit getroffen hat wo wir immer noch Schwierigkeiten haben, uns von der anhaltenden Dürre in der Region Klein Karoo zu erholen.
Besonders dankbar waren wir auch für die überaus positive Resonanz nach unseren Social-Media-Beiträgen zur Teilnahme an der #jobssavelives-Kampagne. Es war herzerwärmend zu sehen, wie viele Menschen uns unterstützten und uns fragten, wie sie uns irgendwie helfen könnten. Wir sind wirklich dankbar für jedes Wort der Ermutigung, den Besuch im Bistro und Deli und die Interaktion in den sozialen Medien. Wir können es kaum erwarten, diese schönen Produkte mit Ihnen zu teilen und Sie wieder auf dem Hof begrüßen zu dürfen. Von unserer De Krans-Familie zu Ihrer – bleiben Sie sicher und bleiben Sie stark. Wir werden uns bald wiedersehen.