Chenin Blanc die fast südafrikanisch, autochthone Rebsorte
Chenin Blanc ist eine Rebsorte, die schon im 9. Jahrhundert in der Gegend Anjou, an der Loire angepflanzt wurde und zwei charakteristische Eigenschaften besitzt. Sie entwickelt viel Säure und liefert deshalb auch in heißen Regionen, wie Südafrika ausgewogene, auch neutrale Weine. Häufig wird die Rebsorte für Massenwein oder zum Verschneiden genommen. Außerdem ist sie anfällig für Botrytis. Chenin ist ein Tausendsassa unter den Rebsorten, je nach Jahrgang, Reifegrad und Ertrag kann eine ganze Palette unterschiedlicher Weine gekeltert werden. Von Schaumwein, über extrem trockene, bis hin zu konzentriert-restsüssen, gut alternder Tropfen.
In Südafrika wird ca. 20% der Gesamtfläche mit Chenin Blanc Reben, in Südafrika auch Steen genannt kultiviert, mehr als in ihrem Heimatland Frankreich.
Chenin Blanc ist eine sehr ertragreiche Rebsorte, wenn man allerdings den Ertrag begrenzt können erstaunliche Qualitäten erreicht werden. Weingüter wie Ken Forrester, AA Badenhorst, David and Nadia, Spioenkop oder Thinus Krüger mit seinem Fram machen es vor.
Mit größter Wahrscheinlichkeit ist der Chenin Blanc mit Jan van Riebeeck 1655 nach Südafrika gekommen. Lange brachte man sie nicht mit der in Südafrika angebauten Steen in Verbindung. Erst 1995 wurde der Nachweis erbracht, das es sich um ein und dieselbe Rebsorte handelt. Heute wird sie gerne in Paarl, Swartland und Worcester angebaut.
Interessant:
In einer DNA Analyse 2010 fand man heraus, das die Eltern der Chenin Blanc Traube wahrscheinlich Sauvignon Blanc und Roter Traminer sind.
Steckbrief:
Chenin Blanc ist eine dichtbeerige, mittelgroße, goldgelbe Traube. Vinifiziert duftet der Wein häufig nach Birne, Quitte, Apfel, Ingwer, Guave, Honig, Vanille, Marzipan oder Melone.
Ken Forrester, einer der Chenin Päpste Südafrikas auf die Frage, ob er viel recherchiert habe, um einen guten Chenin zu produzieren und ob es eine Frage des Klimas, der Kultur oder der Rebstöcke ist: „ Wie man hochqualitativen Chenin Blanc produziert ist eine niemals endende Frage, es ist einfach und doch unglaublich kompliziert. Im Wesentlichen ist es wohl so, das auf der ganzen Welt der Chenin ein gewisses selektives kühles Klima bevorzugt. (!) Aber es ist unmöglich große Chenin ohne genügend Sonnenschein zu machen, kurz gesagt: Sonnenschein ist absolut notwendig, kühler Sonnenschein macht großartigen Chenin, neben dem Ort, der der erste und wichtigste Qualitätsfaktor ist. Danach kommen Faktoren wie die Wahl der Rebstöcke und die Klonauswahl, die Beschneidungsmethoden, das Erziehungssystem, die Ausdünnung und die Bewässerung. All dies sind Faktoren, die für die Qualität entscheiden sind und deshalb werden wir nie aufhören zu experimentieren.“
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