Die Geschichte des Weins in Tansania
Wie so oft kam der Wein mit einer Mission ins Land. Italienische Missionare haben die ersten Reben im Land gepflanzt, für religiöse Zwecke.
Diese sehr junge Geschichte des Weins begann 1938, rund um Dodoma. Nach der Unabhängigkeit vom Vereinigten Königreich 1961 gab es Interesse der Regierung sich in der Weinindustrie zu engagieren und sie kaufte eine knapp 2 ha große Farm, die an das Isanga Gefängnis angeschlossen war.
Das Programm war erfolgreich, wuchs stetig und schloss einige der Dörfer um das Gefängnis mit ein.
1979 investierte die Regierung erneut und gründete die Dodoma Wine Company, die den Farmern direkt das Traubenmaterial abkaufte. Das Unternehmen unterstütze die Weinbauern im Weinanbau und gründete ein Forschungszentrum, das Makutupora Grapvine Research Center.
Anfang der 90er Jahre interessierten sich internationale Investoren, z. B. aus Südafrika für die aufkeimende Weinindustrie im afrikanischen Osten. 1999 kaufte die riesige südafrikanische Distell Group Limited Anteile an der Tanzania Breweries Limited, die wiederum die Marke Dodoma Wine Company dem Staat abkaufte.
2012 waren 2000 ha Fläche unter Weinreben bepflanzt. Tendenz weiter steigend!
Tansania hat nur ein Weinanbaugebiet – Dodoma
In diesem einen, kleinen Weinanbaugebiet entstehen einige recht respektable Weine. Natürlich steckt alles noch in den Kinderschuhen und es sind erste vorsichtige Schritte.
Khadija Madawili, die technische Managerin bei SABMiller Tanzania erklärt, dass die trockene Luft und der Sandboden, kombiniert mit geringer Luftfeuchtigkeit ein optimales Wachstumsklima für trockene weiße und rote Weine darstellt.
„Wir haben zwei Ernten im Jahr, eine im März und die zweite im August/ September, da es zwei Regenzeiten gibt. Danach haben die Pflanzen nur einen Monat Zeit sich auszuruhen,“ erklärt sie.
Rebsorten aus Südafrika
Jetzt hat das Tansania Agricultural Research Institute (TARI) bekannt gegeben, das aus Südafrika 13 neue Rebsorten eingeführt werden sollen, um die Weinproduktion im Land anzukurbeln.
Im Moment wird vor allem Chenin Blanc, Shiraz, Cabernet Sauvignon und Makutupora, eine lokale Rotweinsorte, angebaut.
Man hofft darauf, dass die neuen Rebsorten auch die Traubenproduktion des Landes verbessern werden. Der Mangel an unterschiedlichen Rebsorten verhinderte eine Produktion von Weinen im größeren Stil.
Die importierten südafrikanischen Rebstöcke werden eine Mischung aus rot und weiß gepfropften Wurzelstöcken sein.
Jahrelang wurde der Wein nur in der Region Dodoma angepflanzt, bis neue Forschungen jetzt ergeben haben, dass auch in anderen Regionen durchaus Wein wachsen kann. Regionen wie Morogoroo, Tanga, Arusha, Tabora, Mwanza, Ruuvuma klingen wohl etwas unbekannt. Kilimanjaro ist wohl die einzige Region, die uns etwas bekannter vorkommt.
Wein am Fuß des höchsten Bergmassivs Afrikas- das klingt spannend.
Die verfügbaren Statistiken des Landwirtschaftsministeriums zeigen, dass es in der Region Dodoma mittlerweile mindestens 1696 Weinbauern mit einem jährlichen Produktionsvolumen von 10.052 Tonnen gibt.
Im Vergleich dazu produziert der südafrikanische Weinbruder 1,35 Mio Tonnen.
Wir sind gespannt auf Weine aus Tansania!