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Wanderparadies Kapregion

Wenn wir Kunden wären, würden wir uns vielleicht ein lebenslustiges reifes Paar vorstellen, dass, wenn es nicht grade auf dem Golfplatz kleinen Bällen nachjagt von Weinfarm zu Weinfarm fährt. Anschließend stetig zunehmend beschwingt von einem Tasting zum nächsten, dann ab ins Restaurant, ehe dann, nach dem Schlaf der Gerechten, das Ganze wieder von vorne beginnt.
Daran ist freilich nicht alles falsch denn ein reifes, meist lebensfrohes Paar sind wir wirklich. Beim Golf spielen geht’s dann aber schon los. Diese zweifellos gut funktionierende Kontaktbörse konnten wir schon aus Zeitmangel leider nie nutzen. Und auch was die Weinfarmen betrifft, dürfte es aus unserer Sicht manchmal gerne etwas mehr sein. Denn was tatsächlich auch am Kap unser Leben dominiert ist die Arbeit am Rechner im Büro. Aber das sind eben auch noch die Wochenenden und die versuchen wir körperlich aktiv zu nutzen, wozu sich aus unserer Sicht kaum etwas so gut eignet wie die etwa eine Million Wanderwege, die die Natur Reservate durchziehen von denen es in Kapstadts Umgebung eine ganze Menge gibt.

 

Weiterlesen lohnt heute also besonders dann für Sie, wenn Sie Lust haben die Natur am Kap auch mal „per pedes“ zu erleben.

Den Start machen wir dabei im Helderberg Nature Reserve, das gleich hinter unserer Bleibe in Somerset West liegt. Der Helderberg ist damit quasi unser Hausberg. Dort kennen wir uns aus.
Der Eintritt, der am Eingang zu entrichten ist, beträgt grade mal 30 Rand und ist sein Geld mehr als wert. Einmal drin ist hier, vom Picknick auf der großen Rasenfläche über einen Spaziergang mit nur wenigen Höhenmetern bis zur ausgewachsenen Bergtour auf „The Dome“ mit einem Höhenunterschied von gut 1.000 Metern, für wirklich jeden was dabei. Wir selbst laufen meist den Leopard‘s Loop. Bei einem Anstieg von insgesamt gut 400 Metern und einer Gesamtlänge von etwa zwei Stunden bietet dieser Rundweg vielfältige Naturerlebnisse und grade aktuell ein Beispiel dafür, wie sehr auch das Feuer hier Teil des natürlichen Kreislaufs ist. Es war erst Anfang Juni als ein großes Buschfeuer den ganzen Berg abgebrannte. Stehen geblieben ist nur ein schmaler Waldstreifen, der sich an einem Bachlauf entlang den Berg hinaufschlängelt und im Sommer kurz vor dem höchsten Punkt der Tour eine willkommene Abkühlung spendet.

Der ganze Rest war einfach weg oder schwarz. Jetzt, nur sechs Monate später ist der Boden bereits wieder grün und man kann sich vorstellen wie in nur kurzer Zeit auch die Proteas wieder blühen. Dann kehren auch die Vögel zurück und untermalen die Wanderung mit Ihrem ewig währenden Gesang. Aktuell ist es leider ein wenig still hier. Zu unserer großen Freude haben wir aber heute Morgen schon wieder eine Schildkröte über den Weg laufen sehen. Die Tiere sind von den Feuern leider am meisten betroffen.

So viel erstmal zum Helderberg von ein paar weitere Touren und Gipfeln berichten wir dann gleich weiter unten in dieser Mail.

Zwischenzeitlich verabschieden wir uns aber noch für diese Woche und laden Sie ein zur Prüfung der aktuellen Angebote eine kleine Lesepause einzulegen.

 

Elsies Peak und Boomslang Cave             

 

Diese beiden Touren starten,vom Helderberg aus gesehen, auf der anderen Seite der False Bay in Fish Hoek bzw. in Kalk Bay.

Elsies Peak mit Start in Fish Hoek ist die gemütlichere Tour der Beiden. Mit einer Länge von 4,2 km und einem Höhenunterschied von nur 356m ist dieser kleine Gipfel mit festem Schuhwerk auch für ungeübte in rund zwei Stunden machbar. Auf dem Weg sind Sie umgeben von lokaler Fynbos Vegetation und wer ein Vogelbuch dabei hat kann hier allerlei lebendigen Kleinflugzeugen bei der Arbeit zusehen. Kaum zu glauben, wie nah hier die Zivilisation ist und wie unberührt noch die Natur erscheint.
Vom Gipfel aus haben Sie wunderbare Blicke auf Hout Bay auf der einen und Fish Hoek und die False Bay bis Gordons Bay auf der anderen Seite

Wer diese Tour gut geschafft hat kann sich dann an einem anderen Tag auch aufmachen nach Kalk Bay um sich von dort auf den Boomslang Trail zu machen.
Nur 3,2 km lang ist dieser Anstieg ein wenig steiler und auch anstrengender. Was diese kurze Strecke aber so besonders macht ist die Boomslang Höhle am oberen Ende der Strecke. Durch sie hindurch gelangen Sie von der einen Seite des Berges zur anderen.
Die Passage ist aber nichts für Klaustrophobiker, denn einen guten Teil der vielleicht 50m langen Strecke legen Sie auf allen Vieren zurück und erschlossen ist sie freilich auch nicht. Bringen Sie also unbedingt Taschenlampen für alle mit.
Für uns zwei war am Eingang hier fast Schluß, denn Steffi war auch mit himmelbesten Worten nicht zu überzeugen sich durch die Öffnung zu quetschen.
Erst einer südafrikanischen Familie mit zwei Kindern gelang es das Eis zu brechen, so dass wir dieses unvergessliche Erlebnis am Ende doch machen durften. Auf dem Bild oben ist Steffi auf dem Weg aus der Höhle, noch vom Tageslicht geblendet und selbst kaum glaubend was sie da eben gemacht hatte. ?

 

Crystal Pools / Gordon’s Bay

 

Kurz hinter Gordon’s Bay, direkt an der R44 Richtung Rooi-Els ist auf der linken Seite der Eingang zum Kogelberg Nature Reserve. Von hier aus geht der nur rund 2km lange, aber zum Ende hin stark ansteigende Weg zu den Crystal Pools.
Insgesamt drei natürliche Becken entlang eines Bachlaufs. Wenigstens bis zum zweiten Pool sollten sie gehen, dort macht schwimmen im kristallklaren Wasser noch deutlich mehr Spaß als im kleineren ersten.
Nur Geübten sollten sich aufmachen zum dritten Pool, der Weg dorthin ist nicht ohne. Wer sich unsicher fühlt kann hier auch einen erfahrenen Tour Guide buchen. Auf den haben wir selbst verzichtet und kamen auch gut zurecht.
Also Badezeug nicht vergessen und vielleicht eine Decke und einen kleinen Snack. Ihr Picknick dort oben wird Ihnen lange in Erinnerung bleiben.

ABER OBACHT: Die Ranger am Eingang lassen Sie hier nur mit Ticket rein, denn die Behörde erlaubt nur maximal 50 Menschen pro Tag.
Wie Sie buchen und vor allem bezahlen können erfahren Sie unter Tel.: +27 (0)214446927

 

Tafelberg / Kapstadt

 

Über diesen magischen Berg ist wahrscheinlich alles schon tausend Mal gesagt und auch geschrieben.

Von uns deshalb nur so viel. Von den etlichen verschiedenen Wegen die wir gegangen sind finden wir noch immer den durch die Skeleton Gorge den schönsten. Startend im Botanischen Garten (Kirstenbosch) verläuft der Weg im Schatten durch den Wald immer im bzw. entlang des kleinen Bachs der dort mal lauter, mal leiser den Berg herunterkommt. Nach einer guten Stunde am „Breakfast Rock“ angekommen bietet sich eine erste Stärkung an, ehe man sich denn auf den Rest der Strecke macht. Während der zweite Streckenabschnitt noch von immer neuen Anstiegen geprägt ist versteht man dann auf dem letzten Teilabschnitt von Maclear’s Beacon bis zur Bergbahn, warum man auf dem Tafelberg ist. Für rund 40 min. geht es ab hier nämlich „brettleben“ bis zur Bergstation. Zumindest für die die fahren wollen und nicht etwa an anderer Stelle gleich wieder absteigen.

Was die Dauer dieser Tour betrifft ist wohl zwischen zweieinhalb und fünf Stunden vieles möglich. Wer sich selbst als eher unsportlich einschätzt sollte von dieser Tour vielleicht lieber Abstand nehmen, denn einmal halb oben macht weiter rauf wie wieder runter keinen rechten Spaß mehr.

 

Cape Point

Wer das schöne mit dem gesunden verbinden will, der sollte zu seinem Ausflug zu Cape Point unbedingt Wanderschuhe mitnehmen. Zwar kann man vom Parkplatz bis zum Lighthouse auch die Zahnradbahn nehmen, aber wer das kann sollte sich die Zeit nehmen und laufen.
Die kleinen ausgebauten Aussichtspunkte auf dem Weg eröffnen spektakuläre Aussichten auf die Steilwand zur Atlantikseite hin. Dort lebt (wir sind nicht sicher, dass das ganzjährig so ist) eine unglaubliche Vogelkolonie die, im hier eigentlich ständig tosenden Sturm, ihre Jungen an Felsen aufziehen die senkrecht ins Meer fallen. Wir könnten hier stundenlang stehen und die akrobatischen Flugmanöver beobachten, die die Tiere bei jeder Landung vollführen.

Nicht weniger schön ist der Fußweg den man, einmal wieder zurück vom Lighthouse, vom Cape Point Parkplatz über lange Stege bis hinunter zu dem tiefer gelegenen Parkplatz an dem Sie dann Ihr Erinnerungsfoto machen, vor dem berühmten Schild „Cape of Good Hope“.
Klappt so aber nur wenn Sie einen Fahrer haben oder sich einer aus Ihrer Truppe opfert und gleichzeitig das Auto von oben nach unten bringt.
Freilich gibt es in diesem Nationalpark viele weitere Wanderwege, aber das sprengt hier den Rahmen.

Ein Tipp noch: Auto NIE offen lassen, Taschen immer fest am Mann und fest verschlossen. Die Paviane hier fackeln nicht lange und mehr als einmal durften wir amüsiert beobachten wie Fahrzeuge, Rucksäcke und Taschen in Windeseile entleert und alles ess-bzw. trinkbare entfernt wurde.

 

Silvermine Runde und Elephant’s Eye Höhle

 

Diese einfache Runde startet am Parkplatz „Silvermine Reservoir“ das unweit von von Nordhoek ziemlich zentral auf der Kap Halbinsel liegt.
Tatsächlich ist auch dieses Gebiet noch Teil des Table Mountain National Parks. Der aber ist insgesamt so groß, dass er in verschiedene Sektionen untergliedert ist, sonst weiß niemand wo er hin muss.

Vom Parkplatz aus haben Sie zwei Möglichkeiten. Entweder direkt zur Eagle Eye Höhle oder alternativ und etwas länger die Silvermine Runde mit einem Abstecher zur Eagles Eye Höhle auf dem letzten Drittel des Rundwegs.

Während die kürzere Strecke mit gut 5 km und einem Höhenunterschied von nur 238 m auch für ungeübte und Familien mit Kindern in zwei Stunden gut machbar ist, dauert die größere aber ebenfalls unkomplizierte Strecke eher vier Stunden.

Beide aber eröffnen wunderschöne Blicke und sind allemal einen Ausflug wert.

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