Das biodynamische Weingut Avondale
Weil schlicht zu viel zu tun ist, konnten wir die nicht wirklich ausnutzen, aber am Wochenende schafften wir es dann doch immerhin zu zweien, von denen wir wussten, dass sie sich lohnen.
Am Samstag also machten wir uns auf zu Avondale nach Paarl. Das hier biologisch und sogar biodynamisch gearbeitet wird wussten wir, aber den Garten in seiner Gesamtheit hatten wir so noch nicht gesehen und wollten ihn erleben.
Schon bei der Einfahrt wurde klar, die nehmen das ernst. In den gar nicht soo vollen Parkplatz wurde man liebevoll eingewiesen, um das Farmgebäude herum war ein kleiner Pflanzenmarkt eingerichtet und auf der Terrasse konnte, wer wollte, sich erstmal bei ein paar frischen Austern und einem Glas Bubbly, bzw. bei einem Kaffee stärken. Wir blieben erstmal standhaft und machten uns auf in die wunderbaren Gärten und Weinberge. Die einzelnen Gartenteile liegen verstreut entlang der diversen Gebäude die offenbar von verschiedenen Teilen der Familie bewohnt werden. Sie tragen alle Namen und werden von unterschiedlichen Familienmitgliedern betreut. Dementsprechend unterschiedlich sind Sie und sagen dabei viel aus über die unterschiedlichen Herangehensweisen und Schönheitsideale. Von klarer, adrett sortierter und streng gehegter Klarheit und Struktur, bis zum eher wilden Naturgarten ist für jeden etwas dabei, ohne das je ein kitschiger oder verkünstelter Eindruck entstehen würde. Durchgehend naturnah und ohne Chemie im Garten. Das erklären gerne auch die fachkundigen Gärtner die entlang der Strecke nur zu gerne den Teil des Gartens erklären in dem sie jeweils arbeiten.
Wieder am Farmgebäude angekommen holten wir uns schließlich einen der angebotenen Picknickkörbe, zogen uns an einen Schattenplatz an einem Teich zurück und genossen inmitten überbordender Natur. Von der wunderbaren Flasche Anima Chenin schafften wir bei knapp 30° allerdings nur ein Fotoschluck. Um den Rest kümmerten wir uns dann erst später am Abend.
Rustenberg ein Ort zum Verweilen
Für den Sonntag dann stand Rustenberg auf dem Kalender, wo die Familie Barlow wie immer für zwei Tage im Jahr, Ihren privaten Garten (Park) öffnet. Der hatte uns im letzten Jahr bereits derart begeistert, dass wir dieses Jahr gleich nochmal hinmussten, um ihn Freunden zu zeigen. Ganz so überraschend wie im Jahr zuvor war er freilich nicht mehr, an Grandezza, Vielfalt und Detailverliebtheit aber hat er an nichts eingebüßt. Was ein Heer von Gärtnern hier mit Frau Barlow liebevoll pflegt, hat unbedingt einen jährlichen Besuch verdient. Immer wieder staunen wir über die vielen Baumriesen, die hier Jahrhunderte überdauert haben und eine unglaubliche Würde ausstrahlen, umgeben von Beeten, in denen nichts zufällig ist und in denen eine Pflanzendichte und Vielfalt herrscht wie sonst wohl nur in wissenschaftlichen Einrichtungen. Auf einem Tisch ist liebevollst jeweils eine Blüte aller unterschiedlichen Rosensorten, die hier gehegt werden, in einer beschrifteten Minivase aufgebaut. Sowas hatten wir noch nicht gesehen. Ungelogen vielleicht hundert Stück, oder noch mehr. Unfassbar und sicher ein Paradies für jeden Rosenforscher. Sie merken schon, der Zauber wirkt, auch beim zweiten Mal. Ehe die Sinnesrezeptoren dann gänzlich überlastet waren, zogen wir uns auf Kaffee und Kuchen zurück. Dazu bezogen wir Posten an einem Tisch unter den Baumriesen am Herrenhaus, wo Kinder an einer vielleicht 10 Meter langen Schaukel, die mit einem Kran angebracht sein musste, fröhlich spielten. So oder ähnlich stellen sich viele von uns wohl die perfekte Idylle vor und Rosamunde Pilcher hätte ihre helle Freude.
Für Adrenalinjunkies ist ein solches Wochenende vielleicht nichts, für alle anderen aber sind die Open Garden Days unbedingt eine annähernd kostenlose Genussveranstaltung mit hohem Entspannungspotential. Im nächsten Jahr machen wir uns dann auf ein paar neue Gärten für Sie zu entdecken.
Siya Kolisi, der Kapitän der südafrikanischen Rugby Mannschaft
Und damit zum zweiten Thema, das hier, anders als die Open Gardens, alltäglich gegenwärtig ist und das gleich in mehrfacher Hinsicht….
Es war am Montagmorgen als wir uns beim Frühstück die Zeit nahmen endlich einem Link zu folgen den uns eine gute Freundin Tage oder Wochen vorher geschickt hatte, zu dem wir aber nie die Zeit fanden.
Wenige Minuten nachdem wir geklickt hatten, liefen uns nur noch die Tränen übers Gesicht. Dabei erzählt da nur ein ausgewachsener Mann für insgesamt acht Minuten aus seinem Leben.
Der Mann heißt Siya Kolisi und er ist DAS Sportidol Südafrikas! Er ist der Kapitän der südafrikanischen Rugby Nationalmannschaft und führte diese zuletzt in Paris zum zweiten Weltmeistertitel in Folge.
Jedem der mehr erfahren will über das Südafrika jenseits der Open Gardens und jenseits der kleinen Luxusblase in der letztlich die meisten von uns leben, der möchte sich vielleicht diese acht Minuten nehmen und ebenfalls diesem Link folgen, den wir an dieser Stelle gerne mit Ihnen teilen.
