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Ein Rückblick - unser Verein Lebenslinien e.V.

"Das einzige, was die Armut beseitigen kann, ist miteinander zu teilen."
Mutter Teresa

 

Liebe Lebenslinien Freunde!


wie immer, wenn das Jahr zur Neige geht, ist es Zeit für ein Resümee der Arbeit unseres kleinen Vereins im vergangenen Jahr und einen Ausblick auf das, was wir in 2020 vorhaben. Aus Sicht unserer südafrikanischen Freunde war der Höhepunkt dieses Jahres vermutlich das gewonnene Endspiel der „Springboks“ - der südafrikanischen Rugby Nationalmannschaft - bei der WM in England am 2. November 2019. Während es für viele Südafrikaner sonst oft nicht viel zu lachen gibt und es auch mit dem Zusammenhalt manchmal nicht so weit her ist, durften wir in dieser Zeit vor Ort die wahre „Rainbow Nation“ in ihrer schönsten Erscheinungsform genießen. Seitdem nun gefühlt jeder einzelne Südafrikaner Weltmeister ist, scheint alles wieder ein wenig Beschwingter von der Hand zu gehen.

Was die Lebenslinien Projektarbeit betrifft, war 2019 eher ein Jahr zum Luftholen.


Hier ein kleiner Rückblick...

Das Magic Muffin Projekt
Ein Schwerpunkt lag auch in diesem Jahr wieder auf unserem Muffin-Projekt. Mit unserem Team vor Ort durften wir in diesem Jahr bereits den 2 Millionsten Muffin backen und im Mai gebührend mit einer kleinen Party feiern. Fiona, die Projektmanagerin, hat  gemeinsam mit Vivian und Lee-Ann, unseren beiden Bäckerinnen, mittlerweile einen hohen Grad an Professionalität und Hygienestandards entwickelt, so dass selbst die Gemeinde immer wieder vorbeikommt und anderen Interessierten zeigt, wie man eine Bäckerei optimal betreiben sollte.

Nach wie vor unterstützt vom Team der Dr. G.J. Joubert Primary (Grundschule), das keine Gelegenheit auslässt, um wo auch immer stolz von ihrer Bäckerei zu berichten, ist der Magic Muffin zwischenzeitlich fast ein Selbstläufer.


Wie gut die kleine Vitaminbombe bei den Empfängern ankommt, wissen wir aus vielen Begegnungen. Nun hat sich auch eine Kindergärtnerin die Mühe gemacht, es schriftlich in Worte zu fassen. Ihren Brief wollen wir an dieser Stelle gerne mit Euch
teilen. Zum Brief...

Auch durch einen Spendenlauf, den das Projektteam des Adolf Weber Gymnasiums in München für Lebenslinien organisierte, sind wir in der Lage die Zahl der versorgten Kinder im kommenden Jahr erneut zu steigern. Insgesamt kamen bei der Veranstaltung etwa 14.000,00 € zusammen! Dafür danken wir allen Verantwortlichen an der Schule, dem Projektteam, sowie allen teilnehmenden Schülerinnen und Schülern, sowie deren Sponsoren ganz, ganz herzlich!
Unser Ziel in 2020 ist es, kontinuierlich 1.000 Kinder schultäglich mit einem Magic Muffin zu versorgen.


Fast Eleven Projekt

Stärker in den Vordergrund rückte in diesem Jahr unser Engagement bei den Fast Eleven, unserem wunderbaren Fußball-Team in Lwandle, einem der Townships nahe Somerset West. Die Dankbarkeit für die Trikots, die wir von Euren Spenden kaufen konnten, war überwältigend und der Effekt, den es auf das Selbst-bewusstsein und den Trainingseifer der Kinder hatte, war offenbar immens. Themba der Trainer, der nie den Kontakt zu uns abreißen lässt und allwöchentlich die Spielergebnisse übermittelt, ist begeistert und hat große Pläne mit seinen vier Teams, von den unter 10-jährigen bis hinauf zur ersten Mannschaft. Er will das Zusammengehörigkeitsgefühl der Kinder, Jugendlichen und der Gemeinde fördern, nicht zuletzt dadurch, dass er nun auch versucht, die Eltern der Kinder mit einzubinden. Seit kurzem haben die Fast Eleven für Mädchen nun auch ein Netzball Team am Start und alle sind ganz begeistert, dass der „Männerhaufen“ nun endlich ein wenig aufgelockert wird.

 Unser persönlicher Höhepunkt dieses Projekts war eine Feier im November, bei der die Spieler der letzten Saison geehrt wurden. Zu schade, dass Ihr nicht alle dort sein konntet, das hätten wir gerne mit Euch geteilt. Was letztes Jahr noch eine ziemlich fade Veranstaltung war, ging dieses Jahr richtig ab. Die Örtlichkeit mini, mit Platz für offiziell vielleicht 70 Personen, lief über und der größere Teil der Menschen stand wohl vor der Tür. Die Spieler aller Mannschaften wurden in vielen Kategorien ausgezeichnet und weil diesmal auch viele Eltern dabei waren, spielten sich herzzerreißende Szenen ab. Wir sahen kleine Jungen, die tränenüberströmt und mit Urkunden in der Hand in den Armen Ihrer Trainer lagen. Mütter, die nach vorne stürmen und ihre Kinder feiern wie Popstars, sowas gibt es wohl nur in Gegenden, wo die Kinder meistens eher weniger Aufmerksamkeit genießen.


Es gab sogar ein Kulturprogramm einer Gruppe junger Frauen, die unter anderem den schönsten „gumboot dance“ aufgeführt haben, den wir je gesehen haben. Der „gumboot dance“ war ursprünglich ein Tanz der Minenarbeiter, ein extrem rhythmischer Tanz mit vollem Körpereinsatz in Gummistiefeln!

Zum Schluss gab es für alle noch etwas zu Essen und sehr kurzweilige vier Stunden waren vorüber. Vier Lebenslinien Unterstützer, die zufällig vor Ort und mit bei der Feier waren, waren genau wie wir Tage später noch bewegt von diesem Erlebnis. Wenn Ihr also nächsten November in der Gegend seid, gebt Bescheid.

Für uns fühlt sich bei den Fast Eleven einfach Vieles richtig an. Deshalb sind wir fest entschlossen, hier mit Lebenslinien sprichwörtlich „am Ball“ zu bleiben.

Imibala Trust
Natürlich führten wir auch in diesem Jahr die Vermittlung von Schul-Patenschaften des Imibala Trust in Somerset West fort. Insgesamt gut 50 Kinder werden dort derzeit von Lebenslinien Paten mit Schuluniformen und einem Teil des Schulgeldes versorgt. Weil Imibala den Paten selbst berichtet und das Projekt ansonsten unverändert ist, verzichten wir hier auf weitere Erörterungen.

 Heaven on Earth
Zurückgenommen haben wir in diesem Jahr unser Engagement beim Heaven on Earth Projekt, das sich um Kinder in den beiden Vorschuljahren kümmert und sie auf den Besuch der Schule vorbereitet.

 Dieses nachhaltige Projekt hat sich zwischenzeitlich freigeschwommen und erreicht über die vom Team betreuten Kindergärtner bereits knapp 2.000 Kinder. Natürlich verfolgen wir auch hier die Entwicklungen und würden wieder proaktiv werden, falls ein Engagement notwendig sein sollte.

Damit kommen wir nun zu jenen, die unsere Hilfe weiterhin benötigen und damit zu unseren geplanten Projekten für 2020.

 

Pläne für 2020 - Drei Schwerpunkte


Magic Muffin: Jumbo-Muffins für den Verkauf
Hier wollen wir versuchen, die extreme Abhängigkeit von Spenden zu reduzieren. Vivian und Lee Ann beginnen mit der Produktion konventioneller Muffins in Jumbo Größe. Die verkaufen wir dann an Mitglieder der lokalen Gemeinde, die ihrerseits mit etwas Gewinn weiterverkaufen.

Die so entstehenden Überschüsse kommen den Magic Muffins zugute und wir können den Eigenbeitrag senken bzw. weitere Kinder ins Projekt aufnehmen. Damit erreichen wir ein höheres Einkommen unserer Bäcker, die Mitglieder der lokalen Gemeinde haben eine zusätzliche Einkommensquelle und unsere Kinder profitieren ebenfalls, weil wir eine stabilere Finanzierungsgrundlage haben und auch kostengünstiger und mehr produzieren können.

Drückt uns also bitte alle Daumen, dass unser Plan aufgeht.


Fast Eleven: Ausrüstung und Finanzierung einer Lehrkraft
An diesem Engagement wollen wir unbedingt festhalten. Dabei ist die Ausstattung mit Trikots und Trainingsanzügen natürlich wieder ein großes Thema. Noch längst sind nicht alle Kinder versorgt und auch die Netball Mannschaft wünscht sich eingekleidet zu werden. Ein Großteil der Bälle, die wir im letzten Jahr gekauft haben, sind leider kaputt gegangen und müssen ausgetauscht werden.

Die größte Neuerung wird sein, dass wir eine Lehrkraft engagieren werden, die sich vor dem Training um die schulischen Belange der Kinder und Jugendlichen kümmern wird. Schließlich geht es auch bei diesem Fußball Projekt nicht darum, kleine Messis oder Ronaldos zu entwickeln, sondern vielmehr darum, die Kinder so zu stärken, dass sie eine Chance bekommen, sich aus den größtenteils beklemmenden Verhältnissen des Townships zu lösen.


Eagles Nest: ein neuer Kindergarten
Beim Kindergarten Eagles Nest haben wir in diesem Jahr Großes vor. Nachdem uns die zuständige Gemeinde Anfang des Jahres ein Grundstück zur Verfügung gestellt hat, wollen wir nun im kommenden Jahr einen neuen Kindergarten bauen, um etwa 90 Kinder in einem Township professionell versorgen zu können. Dazu gehört auch eine Heizung, da die Winter in Grabouw sehr kalt sind. Die Gesamtkosten sind derzeit mit ca. 180.000,00 € veranschlagt, einer Summe die uns zunächst die Sprache verschlug.
Doch wir haben Partner gefunden, die uns helfen, diese Last zu schultern. Building Future, ein Verein von Studenten aus Köln, ist mit Feuereifer und vielen guten Ideen dabei, Spenden zu sammeln und wird auch zwei Mitglieder entsenden, die den hoffentlich im Spätsommer beginnenden Bau begleiten. Wenn wir dann unsere Eigenmittel dazu packen und hoffentlich noch ein Zuschuss von der Bayerischen Landesregierung dazukommt, wird es funktionieren.


Wir sind sehr aufgeregt, aber man wächst ja mit seinen Aufgaben! ?

Zum Abschluss
Zum Schluss bleibt uns wie immer nur der Dank an all unsere Unterstützerinnen und Unterstützer, ohne die wir unsere Projekte nicht durchführen können.

Wir können Euch nicht genug danken für das, was Ihr für diese Kinder tut. Das gilt in gleichem Maß wie immer auch für das tolle Team von Menschen, die uns ehrenamtlich den Rücken freihalten, von allem was mit Administration zu tun hat und das ohne vor Ort selbst die Freude in den Augen derer zu sehen, um die wir uns gemeinsam kümmern.

 

Herzlich danken wollen wir gerne noch den zahlreichen Besuchern, die auch dieses Jahr wieder die Gelegenheit genutzt haben, sich vor Ort einen persönlichen Eindruck Eindruck von den Projekten zu verschaffen. Die Einladung uns am Kap zu besuchen gilt selbstverständlich auch weiterhin. Meldet Euch bitte, wenn Ihr eine Reise ans Kap plant.

 

Wir wünschen Euch und Euren Familien nun ein gesegnetes, frohes und lichtvolles Weihnachtsfest. Fürs neue Jahr wünschen wir allen Menschen Gesundheit, Liebe und mehr Gerechtigkeit in einer friedlichen Welt.

Seid alle umärmelt, mit einem „thick fat african hug“!

Steffi, Thomas und das Lebenslinien e.V. Team

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