Waterkloof ist eines der erstaunlichsten Weingüter Südafrikas. Sehr gezielt und planmäßig ging Besitzer Paul Boutinot sein Vorhaben an und war schon in Kürze Vorrreiter der Conservation Champions.
Lage
Waterkloof liegt im kühlsten Teil der Region Stellenbosch auf den nach Süden ausgerichteten Hängen des Schapenbergs (Schafberg). Das architektonisch sehr moderne Farmgebäude mit Restaurants, Büros und Kellerei liegt oben am Berg auf ca. 300m Meereshöhe und öffnet sich mit atemberaubenden Blicken über die False Bay und den nur vier km entfernten atlantischen Ozean. In dieser Hanglage unweit des kühlenden Atlantik profitiert der Betrieb von einem einzigartigen Mikroklima das ideale Bedingungen für den Weinbau gewährt. Von den insgesamt 100 ha die zu Waterkloof gehören sind 53 ha bepflanzt, den Rest das Landes haben die Boutinots dem Schutz der ursprünglichen Fynbos Vegetation gewidmet. Dafür wurde Waterkloof bereits 2008 mit dem Champion Status der Biodiversität & Wein Initiative des World Wildlife Funds ausgezeichnet.
Geschichte
Die Geschichte von Waterkloof als Weinfarm beginnt in den frühen 1970er Jahren, als dort erstmals Weinreben gepflanzt wurden. Die moderne Ära der Kellerei begann jedoch erst 2003, als der Engländer Paul Boutinot das Anwesen übernahm. Boutinot, ein erfahrener Weinhändler und Weinproduzent, suchte am Kap nach einem Ort, der das Potenzial hatte, Weine von außergewöhnlicher Qualität zu produzieren. Als er mit Waterkloof fündig wurde begann er umgehend mit umfassenden Pflanzungen und der Einführung moderner Weinbaupraktiken. Die ersten Waterkloof Weine entstammten schließlich der 2005er Ernte.
Unter der Leitung von Paul Boutinot wurde Waterkloof 2008 in eine vollständig organisches und biodynamisches Weingut umgewandelt. Dies beinhaltete den Einsatz von natürlichen Düngemitteln und biodynamischen Präparaten, um die Gesundheit der Böden und Reben zu verbessern. Heute ist Waterkloof bekannt für seine nachhaltigen Anbaumethoden und die hohe Qualität seiner Weine.
Im Jahr 2009 wurde die „state of the art“, gravitationsbasierte Kellerei sowie ein Verkostungsraum und ein Restaurant eröffnet. Diese Einrichtungen bieten Besuchern heute ein einzigartiges Erlebnis und die Möglichkeit, die Weine von Waterkloof in einer atemberaubenden Umgebung zu genießen.
Besonderheiten
Waterkloof ist bekannt für seine nachhaltigen und biodynamischen Praktiken. Wohl wissend , dass neben Lage, Klima und Wetter in erster Linie die Beschaffenheit und Gesundheit der Böden die Qualität der Weine bestimmt verwendet das Team bei Waterkloof keine synthetischen Düngemittel oder Pestizide und setzt stattdessen auf natürliche Methoden zur Bodenverbesserung und Schädlingsbekämpfung. Pferde werden verwendet, um die Weinberge zu bewirtschaften, und die Farm produziert ihren eigenen Kompost und zur Düngung der Reben.
Die Mist- und Gülleabfälle der Tiere werden kompostiert, bevor sie auf die Weinberge aufgebracht werden. Der Kompostierungsprozess beinhaltet das Sammeln, Mischen und Zersetzen organischer Materialien, um einen nährstoffreichen Bodenverbesserer zu erzeugen.
- Die offensichtlichsten Vorteile gegenüber Kunstdüngern:
- Kompost liefert langsam und kontinuierlich essentielle Nährstoffe wie Stickstoff, Phosphor und Kalium, die das Pflanzenwachstum fördern.
- Kompost verbessert die Bodenstruktur, erhöht die Wasserspeicherkapazität fördert das Wurzelwachstum und verhindert so die Erosion der Böden.
- Kompost enthält nützliche Mikroorganismen, die zur Bodengesundheit beitragen und Krankheitserreger unterdrücken, gegen die andernorts dann wieder gespritzt werden muss
- Kunstdünger können leicht in Gewässer ausgewaschen werden, was zu Eutrophierung und Wasserverschmutzung führt. Organische Düngemittel haben ein geringeres Risiko der Auswaschung und tragen somit weniger zur Umweltverschmutzung bei.
- Die Anwendung von organischen Materialien kann zur Kohlenstoffbindung im Boden beitragen, was den Klimawandel mildert.
- Die Verwendung von tierischen Abfällen schließt Kreisläufe in landwirtschaftlichen Systemen und minimiert Abfall.
- Im biodynamischen Weinbau, wie bei Waterkloof, werden spezielle Präparate verwendet, die die Vitalität der Pflanzen und die Gesundheit des Bodens fördern. Diese Methoden betonen die Wechselwirkungen zwischen Boden, Pflanzen und Umwelt, was zu einem nachhaltigen und ausgewogenen Ökosystem führt.
Diese Methoden zeigen, wie tierische Hinterlassenschaften nachhaltig und effektiv zur Verbesserung der Bodengesundheit und zur Förderung des Wachstums gesunder Reben im Weinbau genutzt werden können.
Weine
All die oben genannten Anstrengungen helfen freilich nichts, wenn am Ende der Wein nicht schmeckt. Aber dafür gibt es ja Nadja, die hier seit mehr als einer Dekade das Regiment im Keller führt
Ihre Weine zeichnen sich durch ihre Qualität und den charakteristischen Ausdruck des Terroirs aus. Zum Sortiment gehören verschiedene Sorten wie Chenin Blanc, Sauvignon Blanc und Syrah. Sie alle werden mit minimalem Eingriff vinifiziert, um die natürlichen Aromen und Eigenschaften der Trauben zu bewahren. Natur ist Trumpf. Eben auch im Keller.
Dass dieser sehr naturnahe Ansatz auch zu sehr guten Qualitäten führt, beweisen regelmäßige hohe Bewertungen und Besprechungen bei nationalen und internationalen Juroren wie etwa dem Winemag. oder Tim Atkin.
Das Restaurant
Nachdem das Restaurant bei Waterkloof 2020 während der Corona Pandemie seine Türen schloss blieb es bis 2022 sehr einsam auf dem Berg. Dann kam Bertus Basson und eröffnete an gleicher Stelle das Chorus Restaurant. Bertus ist ei veritabler Star am südafrikanischen Restauranthimmel und betreibt mehrere sehr erfolgreiche Restaurants vom Burger Platz bis zum Fine Dining Tempel. Schon 2019 wurde er als als Eat Out San Pellegrino & Acqua Panna Chef des Jahres 2019 ausgezeichnet und viele von Ihnen waren sicher schon in einem seiner Läden: Chorus, Eike, Kantien, Spek & Bone, Geuwels, Clara’s Barn und De Vrije Burger.
Als Koch setzt sich Bertus dafür ein, an das zu glauben, was man tut, sowie Vertrauen und Zuversicht in die eigenen Produkte zu haben. Sein Engagement für großartiges Essen, zubereitet mit frischen, lokalen Zutaten, und seine akribische Liebe zum Detail sind der Schlüssel zu seinem kulinarischen Erfolg, für den er hochgeschätzt wird. Er sieht seine Arbeit als wichtige Verantwortung – das südafrikanische Erbe auszudrücken und kreativ die Geschichten unserer Geschichte, unserer Menschen und unseres Essens zu erzählen.
Mit dem Chorus brachte er das Leben auf Waterkloof zurück und machte es zum gefeierten Fine-Dining-Ziel. Das Restaurant bietet ein modernes, verglastes Esszimmer mit atemberaubendem Blick auf das Waterkloof-Anwesen und die False Bay.
Geboten wird ein hyper-saisonales Menü mit vier und sechs-Gänge-Optionen. Die Gerichte werden aus den besten lokalen Zutaten zubereitet und sind darauf ausgelegt, perfekt mit den Weinen von Waterkloof zu harmonieren. Zu den bemerkenswerten Menüangeboten gehören roher Thunfisch mit Aprikose, Mandeln, Chili und Jamestown-Kräutern sowie knuspriges confit Hähnchen mit Languste, Mais und Erbsen. Das Restaurant serviert auch ein Signature-Dessert: ein Milch-, Brot- und Honig-Soufflé.
Schon kurz nach der Eröffnung tauchte das „Chorus“ in der Liste der 20 besten Restaurants in den Winelands auf, später dann in der Dicovery List der 50 besten Lokale weltweit.
All das mag für jeden einzelnen von uns Schall und Rauch sein, eine Einladung dazu sich, einmal vor Ort, selbst eine Meinung zu bilden ist es aber in jedem Fall.