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Die Dürre am Kap

Day Zero
 
Die „Stunde Null“, die Stunde, in der das Wasser am Kap der guten Hoffnung, in Kapstadt und Umgebung abgestellt wird, weil schlichtweg keines mehr da ist. Die rund 4,5 Mio Einwohner sollen dann an ca. 200 Verteilungspunkten ihre 25 l, die ihnen täglich zustehen abholen dürfen.
Wie das genau aussehen soll und wie genau man das plant steht noch in den Sternen. Sicher ist, das es unter Aufsicht von Polizei und Militär statt finden muss, da man sonst Tumulte und Aufstände befürchtet.
Die gibt es zu Teil ja jetzt schon in den Supermärkten, wo es zu Hamsterkäufen der 5l Wassereinheiten kommt. Auch die Supermärkte haben nicht mehr unbeschränkte Vorräte in ihren Regalen. Diese Zuteilung wird auch an die Verbraucher weitergegeben. Nur wer ganz früh schon in der Schlange steht hat eine Chance, ein paar Liter Wasser zu ergattern.
Zustände, die man sich hier am grünen Kap, wo es immer genug Wasser gab vor kurzer Zeit noch nicht vorstellen konnte. War das Kap doch über Jahrhunderte die Vorratskammer der Seefahrer.

Die Ernte

Betriebe die auf Wasser angewiesen sind, wie Gärtnereien und die Landwirtschaft sehen schlechten Zeiten entgegen. Viele sind schon pleite gegangen oder haben aufgegeben. Die Zwiebelernte dieses Jahr ist auf die Hälfte zurück gegangen, Obstbauern rechnen mit mindestens 20% Verlust und was ist mit den Trauben?
Auch hier gibt es Verluste. Von unseren Weinmachern hören wir unterschiedliches. Über Verluste klagen alle. Manche berichten von sehr kleine Trauben, allerdings guter Qualität und konzentriertem Saft, was trotzdem zu weniger Wein führen wird. Andere mussten sich von Teilen Ihrer Weinberge trennen, da sie sie einfach nicht mehr mit Wasser versorgen konnten. Wieder andere befürchten, das die echten Folgen erst in den nächsten Jahren sichtbar werden.


Als wir selbst durch das Hinterland gefahren sind waren wir erschüttert von den leeren Dämmen und Wasserspeichern, ein trostloses Bild, bei dem einem Endzeit Gedanken kommen. Wenn die Dämme auf unter 10% fallen, werden die Wasserhähne abgedreht!

Wie geht es weiter?

Die Regierung ist mit Hochdruck dabei, Alternativen zu finden. Viel zu spät schimpfen die Kritiker. Schon vor Jahren warnten Klimaforscher vor den dramatischen Folgen des Klimaphänomens El Nino und der extremen Trockenheit der vergangenen 3 Jahre.
Längst sollten Entsalzungsanlagen, Grundwasserentnahmen oder auch Wasserrückgewinnung auf den Weg gebracht sein, das es gar nicht erst zu diesem Szenario kommen muß.  Nun soll eine „Dürresteuer“ den ohnehin leeren Finanzsäckel entlasten.
Die Menschen sind angespannt wie Drahtseile.

Was können sie tun?

Die Stadt Kapstadt und das Western Cape hat eine Liste von Verhaltensregeln heraus gegeben und animiert Touristen und Besucher das Kap trotz allem zu besuchen. Auch die Touristen müssen ihren Wasserkonsum anpassen und verantwortungsvoll mit dieser knappen Resource umgehen.

Seit 1. Februar gilt die Wasserrestriktion Level 6 b, was bedeutet, das man pro Kopf nur noch 50 l Wasser pro Tag verbrauchen darf, wenn man sich überlegt, das wir im Schnitt in Deutschland ca.120 l verbrauchen erfordert das hier ein echtes Umdenken für alle Besucher! Nur eine sehr kurze Duscheinheit ist möglich, das Duschwasser wird gesammelt, die Toilette wird nicht nach jedem Toilettengang gespült („When it’s yellow, than it’s mellow“) , Handtücher und Bettwäsche werden vor allem in Hotels nicht mehr so häufig gewechselt. Man macht sich mittlerweile eine Sport daraus, so wenig wie möglich zu verbrauchen.
Es gibt schon 2 min Songs, die beim Duschen nicht überschritten werden sollen.


Sogar Helen Zille die Premierministerin der Provinz Western Cape ruft zum aktiven Wasser sparen auf und wäscht sich die Haare nicht mehr täglich. Fettige Haare ist die neue Mode am Kap :-)))

Wie so oft am untersten Zipfel Afrikas bleibt die Hoffnung darauf, das doch noch ein Wunder geschieht und Day Zero ausbleibt.



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