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Das kleine 1 x 1 der Weinsprache

Schwierige Weinsprache

"Ihre Sinne werden sich an diesem edlen, anmutigen Tropfen erfreuen. Ölig und dick fließt er ins Glas und bildet spitze Kirchenfenster. Sein Bouquet nach gerösteten Mispeln und wilden Feigen werden auf der Zunge wieder aufgenommen. Elegant, körperperreich und geschmeidig umschmeichelt er die Zunge und verabschiedet sich mit einem langen Abgang."
So oder ähnlich hören sich Weinbeschreibungen an, man könnte von einer Geheimsprache der Weinkenner sprechen.
Zum besseren Verständnis haben wir hier einige gängige Begrifflichkeiten zusammengetragen.
Manchmal klingt es ja schon lustig :-)

1 x 1 der Weinverkostungssprache

Abgang    Nachgeschmack eines Weins, den man nach dem Schlucken auf der Zunge behält
Adstringierend    Pelziges Gefühl auf der Zunge, vor allem bei Weinen mit hohem Tanningehalt
Alkoholisch oder sprittig, wenn ein Wein nicht in Balance ist und ein wenig auf der Zunge brennt
Aroma    typisches Aroma und Duftbild eines Weins
Balance  wenn bei einem Wein Alkohol, Säure, Tannine, Frucht und Holz gut aufeinander abgestimmt sind, ist ein Wein ausbalanciert
Blumig bezieht sich häufig auf den Duft, nach Rosen, Jasmin, Süßklee....
Bukett    Duft eines Weins
Buttrig  ist ein Wein, der meist im Fass gereift ist, meist bei Weißweinen; Chardonnay aus dem Holz kann buttrig oder cremig sein


Degustation    Weinverkostung
Dekantieren  ist das Umgießen eines Weins in eine Karaffe, um den Wein zu belüften und dadurch zugänglicher zu machen
Dick  ist ein Wein mit viel Alkohol oder hoher Fruchtkonzentration
Erdig  beschreibt im positiven Sinn Töne von Erde, Blättern, Pilzen und Mineralien...
Fleischig  ist ein Wein mit gutem Traubengeschmack und Struktur
Fruchtig  man schmeckt oder riecht Fruchtigkeit, nach Melone, Stachelbeere, Papaya....
Frisch  lebendig, jung, belebend; hängt auch eng mit der Säurestruktur zusammen


Grün  ist normalerweise unreif, sauer, kann aber auch kräutrig oder jung sein
Hefig  wenn ein Wein oder Schaumwein nach der Fermentation noch auf der toten Hefe liegt, entwickelt er ein spezielles Geschmacksprofil (duftet und schmeckt oft nach warmen Backwaren)
Holzig  beim Lagern in Holzfässern nimmt der Wein den Geschmack des Holzes an, wenn der Wein zu lange im Holz war kann es leicht unausgeglichen wirken
Holzfässer werden getoastet, das bedeutet, die Fässer werden von innen mit offenen Feuer geröstet. Das Fass überträgt Tannine in den Wein, die durch das Toasen etwas zurückhaltender sind. Je nach Art des Toastens kann der Wein mehr nach Vanille, Gewürzen, Kohle oder Rauch schmecken.


Kirchenfenster  dickflüssige Bögen, die wie Kirchenfenster am Glasrand entstehen, wenn der Wein geschwenkt wird; je niedriger der Alkohol, desto weiter die Bögen, je spitzer, desto höher im Alkohol
Klassisch  oder elegant   Bordeaux oder Burgunder sind klassische Weine, in Balance und Eleganz; Weine im traditionellen Stil
Körper  das Gewicht des Weins, bestimmt aus dem Alkohol und dem Extrakt, beim Rotwein kommen noch die Tannine dazu

Korkfehler     Beeinträchtigung des Weines, durch einen fehlerhaften Kork (der Kork hat eine Krankheit)
Komplex  ist ein Wein mit mehreren Geschmackslagen, die sich noch weiterentwickeln
Konzentriert  ist ein Wein der sehr intensiv schmeckt
Knusprig   im besten Sinn, frisch, sauber; im negativen Sinn scharf oder beißend
Lieblich  umgangssprachlich ein Ausdruck für süßen Wein
Mundgefühl   drückt aus, wie sich der Wein im Mund anfühlt, knusprig, frisch, weich, rassig oder geschmeidig
Nervig  es handelt sich um einen lebhaften, jungen, säurebetonten Wein
Nase    allgemeiner Geruchseindruck
Neue Welt Weine  sind Weine außerhalb Europas, während Alte Welt Frankreich, Italien, Spanien, Portugal, Deutschland... ist; meist sind die Weine der Neuen Welt leichter zugängig, fruchtiger und extrovertierter


Portige  Töne hat ein Wein, wenn er schon überreif ist und seinen Peak überschritten hat
Rückrat  hat ein Wein der kräftig ist, nicht schlaff oder fade, ohne Geschmack
Tannin    Gerbstoffe im Wein mit adstringierender Wirkung, wichtig für die Alterung von Wein, baut sich im Laufe der Zeit ab
Verschlossen  ein verschlossener Wein ist meist noch jung und unentwickelt, die Aromen sind schwer zugänglich und zurückhaltend; es hilft dem Wein Zeit zum Reifen zu geben oder in manchen Fällen Dekantieren
Voll   hoch im Alkohol und der Frucht
Weinstein    Kristalle, die sich auf dem Boden einer Weinflasche absetzen, entstehen durch den Abbau von Säure im Wein; kein Reklamationsgrund, da sie die Qualität des Wein nicht schmälert
Zugänglich  ist ein Wein, wenn er rund und harmonisch ist, fertig zum Trinken

Jetzt hoffen wir, das Sie sich mit uns in Zukunft auch in der Geheimsprache unterhalten können ;-)

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