Profil

Aromen

Die Melonen- und Grapefruitaromen des Alvarinho rühren von chemischen Verbindungen her, die Thiole heißen. Sie finden sich meist in leichteren Weißweinen aus kühleren Regionen. In kühlen Anbaugebieten dominieren in Alvarinho-Weinen die Zitronen und Grapefruitaromen, in warmem Klima kommen die Pfirsich und Melonennoten mehr zum Vorschein. Die Weine des Alvarinho sind insgesamt fruchtbetont, rassig und pikant.

Dominierende Noten:

• Zitrone
• Grapefruit
• Nektarine
• Melone
• Nasser Kies

Mögliche Noten:

•   Kräuter/Blüten: Lilie, Zitrusblüte
•   Zitrus: Limettenschale, Zitrone, Zitronenschale, Grapefruitmark, Grapefruit, Orangenschale, Tangerine
•   Baumfrucht/Melone: Pfirsich, Nektarine, Apfel, Honigmelone
•   Tropenfrucht: Papaya
•   Erde/Anderes: Saline, Chinin, gemahlener Kies, Mineralien, Bienenwachs

Harmoniert mit

Alvarinho wird immer eiskalt serviert und passt grundsätzlich besonders gut zu thailändischer, marokannischer und indischer Küche. Dank seiner Aromen und seiner frischen Säure harmoniert Alvarinho aber auch zu vielen anderen Gerichten: Ob zu frischen Austern oder Meeresfrüchten französischer Art, zu reichhaltigen, cremigen und butterigen Soßen, gratinierten Kartoffeln oder Makkaroni mit Käse, zu scharfen oder sauren Gerichten wie Huhn in Weißweinsoße, Zitronenhühnchen oder zu französischer Ente l’orange.

Ein leicht gealterter Alvarinho passt gut zu Käsen aller Art, besonders zu Ziegenkäse. Und last but not least: Seine Spritzigkeit und seine lebendigen Aromen prädestinieren Alvarinho-Weine auch als Aperitif.

Allgemeine Information

Alvarinho ist eine Weißweinsorte, die in Portugal als Königin der Vinho Verde-Weinbauregion gilt. Alvarinho heißt übersetzt „die kleine Weiße vom Rhein“, weshalb lange vermutet wurde, die Rebsorte ist mit dem Riesling verwandt. Nach neueren Erkenntnissen ist die Alvarinho eher eine Verwandte der Rebsorten Sauvignon Blanc, Pinot Blanc und Petit Manseng. Auch eine Verwandtschaft zur portugiesischen Rebsorte Malvasia Fina ist denkbar.

Je nach Herkunft und Region ändert sich die Schreibweise für die Rebsorte, die der Legende nach zwischen dem 11. und 13. Jahrhundert von Mönchen aus Deutschland oder Frankreich über den Jakobsweg nach Galicien gebracht wurde. Im spanischen Weinbaugebiet Rías Baixas bezeichnet man die Rebsorte als Albarinho, in Portugal heißt sie Alvarinho.

Die Alvarinho-Rebe wird hauptsächlich in Portugal, Spanien und den USA angebaut und zwar auf einer Gesamtfläche von rund 7700 Hektar. In der portugiesischen Minho-Region ist die Alvarinho eine der bedeutendsten Weißweintrauben. Als wahre Heimat der Alvarinho gilt aber das spanische Val do Salnés in der Region Rias Baixas. 90 Prozent der Weinberge dort sind der Alvarinho-Traube vorbehalten.

Der Alvarinho liebt kühles Klima und trockene, steinige Schiefer- und Granitböden. Dank ihrer dicken Beerenschale trotzt sie dem feuchten und rauen Atlantikklima. Wegen der hohen Feuchtigkeit in ihren Anbauregionen im Nordwesten Spaniens und den darunterliegenden Weinbauregionen Portugals wie dem Minho und dem Vinho Verde wird die Alvarinho-Rebe ausschließlich auf Pergolen angebaut.

Die Rebsorte, die in Portugal überwiegend entlang des Minho Flusses und den Subregionen Monção und Melgaço der Vinho Verde Region wächst, wird reinsortig ausgebaut. Die Weine aus dieser Region können kräftiger und mit höherem Alkoholgehalt ausfallen.

Alvarinho-Weine schmecken schon jung köstlich, entwickeln aber ihren einzigartigen Geschmack erst, wenn sie mehr als zehn Jahre gelagert werden.